Ein Besuch im Dortmunder Zentrum

Ausstellung: sportlich, Preise: auch

Das Fußballmuseum in Dortmund ist für die Stadt ein Verlustgeschäft. Der DFB übernimmt nur Verluste bis 500.000 Euro im Jahr, für alles darüber kommt Dortmund auf.

Dortmund, Hauptbahnhof. Über den Vorplatz weht ein schneidender Wind, es regnet. Selbst der Haarfestiger kommt an seine Grenzen: Die Frisur sitzt nicht. Aber zum Glück ist das Ziel nicht weit entfernt. Rechts gegenüber der Bahnstation hat der Deutsche Fußballbund (DFB) im Herbst 2015 das Fußballmuseum eröffnet. Architektonisch weckt es zwar entfernt Erinnerungen an einen Tennisschuh, macht aber als Gebäude trotzdem etwas her.

Gut 200.000 Besucher kann das Haus im Jahr verzeichnen. Für alle, die Spaß am Fußball haben, lohnt allein schon der Besuch der Dauerausstellung: Von seinen Anfängen bis hinein in die Gegenwart wird die Entwicklung des Kickens in Deutschland, der wichtigsten Teams und der Nationalmannschaften nachgezeichnet.

Originale, die Fußballgeschichte lebendig machen
Für manche Besucher haben die 1.500 präsentierten Ausstellungsobjekte den Charakter von Kleinodien. Jugendliche Besucher bedrängen denn auch mit weit auf­gerissenen Augen die Museumsführer: »Ist das echt das Trikot von … ?« oder »Wurde mit dem Ball wirklich … ?« sind häufig gestellte Fragen. Und ja, fast alles, was dort zu sehen ist, sind Originale, die Fußballgeschichte lebendig machen sollen.

Ausgestellt werden unter anderem der Endspielball der WM 1954, der ­Elfmeterpunkt des WM-Endspiels 1990 aus dem Stadio Olimpico in Rom, von dem Andi Brehme den deutschen Siegtreffer erzielte, und ein Trikot von Gerd Müller. Auf zahlreichen Monitoren laufen kurze Filme, außerdem gibt ein 3D-Kino.

Ausgefallene Exponate wie den Flachmann des berühmt-berüchtigten Schiedsrichters Wolf-Dieter Ahlenfelder, der 1975 in der Bundesliga nach 32 Minuten zur Halbzeit gepfiffen hatte, sucht man vergebens, aber es handelt sich ja um ein Museum und nicht um ein Fußball-Märchenland, in dem alle Wünsche wahr werden.

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