Deutsches Haus

Vier Heranwachsende aus der Duisburger Skinhead-Szene haben einen 58jährigen Familienvater getötet und fünf weitere Menschen schwer attackiert. Einen politischen Hintergrund gebe es nicht, erklärte ein Sprecher der Duisburger Polizei. Die Täter haben bereits Geständnisse abgelegt. "Heil Hitler!" und "Ausländer raus!" haben zehn bis 15 Jugendliche am 19. März in der brandenburgischen Gemeinde Crussow einer afghanischen Familie zugerufen, deren Auto sie zuvor auf offener Straße angehalten hatten. Gegen einige der Täter wurde Anzeige wegen Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen sowie Beleidigung erstattet. Der Bund der Vertriebenen will eine "Stiftung der 15 Millionen" errichten. Sitz der Einrichtung soll das noch zu errichtende Berliner Stadtschloß sein. "Hier wird deutsch gesprochen. Wir werden euch alle töten." Mit dieser Drohung hat ein 17jähriger betrunkener Deutscher in Angermünde am 20. März einem 19jährigen Aussiedler mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Täter stellte sich später auf der Polizeiwache. Über 20 Jugendliche haben im Magdeburger Plattenbauviertel Olvenstedt ein 13jähriges Mädchen auf einem Spielplatz überfallen und sexuell mißhandelt. Während die Täter im Alter zwischen 13 und 19 Jahren Nazi-Parolen wie "Sieg Heil" grölten, zwangen sie das Mädchen, sich auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Die Täter wurden vorläufig festgenommen, jedoch noch am selben Tag auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie wird wegen sexuellen Mißbrauchs, Landfriedensbruch und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt. Fünf Zivilpolizisten in Hamburg sollen einen 18jährigen Flüchtling mißhandelt haben. Um seine Hilfeschreie zu ersticken, hätten sie ihm einen Handschuh ins Gesicht gestopft. Bei den Beamten wurde ein Handschuh mit dem Speichelresten des Opfers sichergestellt. Der Prozeß wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung soll am 18. Mai beginnen. Die fristlose Kündigung einer Jugendclubmitarbeiterin aus Guben, die wegen ihrer Teilnahme an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus auf die Straße gesetzt worden war, ist in eine fristgemäße Kündigung umgewandelt worden. Die Frau war Anfang März entlassen worden, weil sie nach Ansicht des Arbeitgebers mit der Beteiligung an einer Demonstration gegen rechte Gewalt gegen den Grundsatz der Neutralität von Sozialarbeitern verstoßen habe. Unbekannte haben in der Nacht zum Mittwoch die Fenster der PDS-Geschäftsstelle in Potsdam eingeworfen. Die PDS betrachtete den Steinwurf als "Anschlag auf die Demokratie". In der Justizvollzugsanstalt Vollstedt (Magdeburg) ist es am Dienstag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Wärtern und Abschiebehäftlingen gekommen. Ein Wärter wurde verletzt, die Zahl der verletzten Abschiebehäftlinge ist unbekannt. Ludwig Bock, der Verteidiger des ehemaligen NPD-Vorsitzenden Günter Deckert, ist vom Landgericht Mannheim zu einer Geldstrafe von 9 000 Mark verurteilt worden. Das Gericht blieb damit wesentlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die 50 000 Mark zugunsten der KZ-Gedenkstätte Auschwitz gefordert hatte. Bock habe in einem Beweisantrag im Verfahren gegen Deckert den Holocaust verharmlost. Der Sänger der Skin-Band Kraftschlag, Jens Arpe, muß zwei Jahre ins Gefängnis. Er hatte am 21. September in Wuppertal die Anschläge von Mölln, Hoyerswerda, Rostock und Solingen ebenso gebilligt wie die Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus.