Bei der Demonstration Berliner Sexarbeiterinnen am »Hurentag«

Twerken gegen Israel

Weltweit stehen Sexarbeiter am 2. Juni für ihre Rechte ein. In Berlin stand der »Hurentag« allerdings unter dem Motto »Sexworkers against Genocide« und endete mit einer Performance im Palästina-Bikini im Schwulen Museum.

Mit rotem Regenschirm und in knapper Bekleidung versammelten sich am Sonntag rund 200 Personen am Bahnhof Zoo zum internationalen Hurentag. Dazu aufgerufen hatte die Sex Workers Action Group (SWAG). Demons­triert werden sollte für die Entstigmatisierung der Sexarbeit, ein Ende der amtlichen Registrierung von Sexarbeitern, für den Schutz ihres Geschäftsmodells, gegen Kapitalismus und Kolonialisierung – vor allem aber gegen ­Israel.

»Keiner von uns ist frei, wenn nicht ­Palästina frei ist«, rief eine Sprecherin der Gruppe ins Mikrophon und wetterte gegen »sogenannte westliche Demokratien« und »koloniale und patriarchale Gewalt«. Nicht nur Palästina, auch den Kongo und Sudan, den Iran, Syrien, Haiti und den Libanon wolle man befreien, hieß es außerdem in der Ansprache an die versammelten »Geschwister, die sich im Kampf die Hand reichen«. Ob der Iran aber von der islamistischen Mullah-Diktatur oder von der »weißen Vorherrschaft des Westens« befreit werden soll, blieb dabei unklar.

»Believe Israeli Women«

Für die israelischen Frauen, die am 7. Oktober ermordet, vergewaltigt oder entführt worden waren, gab es hingegen keine Empathie. »In Gaza werden gerade Frauen sexuell ausgebeutet«, sagte die FDP-Politikerin und Juristin Karoline Preisler am Rande der Demonstration. Sie war gekommen, um an ebenjene israelischen Frauen, die Geiseln der Hamas sind, zu erinnern.

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