Homestory #09/24

Hoher Besuch kündigt sich derzeit regelmäßig in der Redaktion Ihrer Lieblingszeitung an, andere behaupten, sie sei nunmehr komplett auf den Hund gekommen.

Wer da vorbeikommt, ist unter dem Namen Lolly beziehungsweise Bubu bekannt, und es handelt sich um einen echten – was es alles gibt – Cão de Água Português oder Portugiesischen Wasserhund. Ein multifunktionaler Fischerhund, der – wie Wikipedia umfassend informiert – »alle Aufgaben übernahm, die ein Hund für den Fischer leisten konnte: Er bewachte Boot, Gerät und Fang, er roch die Fischschwärme und gab den Fischern Signal zum Auswerfen der Netze, sprang ins Wasser und trieb die Fische ins Netz, er trieb entwischte Fische zurück ins Netz, half beim Einholen der Netze und hielt die Verbindung von Boot zu Boot und zum Festland.«

Bubu ist genau das Richtige für die stressigen Schluss­redaktionstage, an denen die Nerven flattern und therapeutische Hilfe hochwillkommen ist.

Anfang der Siebziger fast ausgestorben, da seine Arbeitsplätze im Fischfang wegrationalisiert worden waren, gibt es mittlerweile wieder mehr als 10.000 Exemplare, da der vierbeinige Fischereigehilfe auch als freundlicher und kinderlieber Familienhund bekannt ist. Intelligent, lernbegierig, rücksichtsvoll und mit hoher Reizschwelle gesegnet werden die Wasserhunde in Portugal und den Vereinigten Staaten auch als Therapiehunde eingesetzt – Bubu ist also genau das Richtige für die stressigen Schluss­redaktionstage, an denen die Nerven flattern und therapeutische Hilfe hochwillkommen ist.

Vom Format her zwischen einem Zwergpinscher und einem Bernhardiner, also mittelgroß, ist er ein schwarzbraungrauer Schnuffel mit lustiger Blesse auf der Brust und weißen Pfoten, freundlich und knuffig, lässt sich gerne streicheln und guckt den Mitarbeiterinnern und Mitarbeitern Ihrer Lieblingszeitung interessiert bei der Arbeit zu. Und er hat, weil Wasserhund, Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Nur mit den Möglichkeiten zum Fischen hapert es zu Bubus Verdruss noch ein wenig in den Redaktionsräumen. Aber vielleicht reicht es ja, sollte sich mit Ihrer aller freundlicher Unterstützung die Abokurve brillant entwickeln, bei nächster Gelegenheit für ein Aquarium.