Geburtshilfe für die AfD
Derzeit konkurrieren in Bayern AfD und Freie Wähler um die Stimmen aus dem braunen Sumpf, doch einst waren es die Freien Wähler und ihr Vorsitzender, der heutige stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger, die der AfD den Weg geebnet haben. In der Entstehungsgeschichte der AfD spielen die Freien Wähler eine zentrale Rolle. Sie waren es, die dem späteren Führungspersonal der AfD politisch unter die Arme griffen – und sie waren es auch, die vor zehn Jahren die AfD in den bayerischen Politikbetrieb einführten.
Als sich 2012 enttäuschte Nationalkonservative aus der Union und marktradikale Euro-Gegner:innen der FDP – unter ihnen Bernd Lucke, Alexander Gauland, Beatrix von Storch, Hans-Olaf Henkel und Frauke Petry – zur »Wahlalternative 2013« zusammenschlossen, boten die Freien Wähler den »Euro-Rebellen« einen Platz in ihren Reihen und suchten die Kooperation mit den späteren AfD-Gründer:innen.
Die Bundesvereinigung Freie Wähler unter der Führung Hubert Aiwangers wollte endlich über Bayern hinaus Bedeutung erlangen und versuchte deshalb vor der Bundestagswahl 2013, sich an die Spitze der Bewegung gegen die Euro-Rettungspolitik zu stellen. Mit einer gemeinsamen Wahlliste von Freien Wählern und der Wahlalternative sollte der Sprung in den Bundestag glücken.
Zwar kamen zur Kundgebung nur 300 Teilnehmer:innen, aber die hatten es in sich. Es war ein Schaulaufen der extremen Rechten. Die NPD hatte ebenso zur Teilnahme aufgerufen wie der neonazistische Kameradschaftszusammenschluss »Freies Netz Süd«, die damals noch aktiven Republikaner oder die Bürgerinitiative Ausländerstopp München.
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