Der antizionistischen Ego-Shooter »Fursan al-Aqsa«

Bei jedem Granatwurf ein Allahu Akbar

»Fursan al-Aqsa« ist eines der wenigen Videospiele, die den Israel-Palästina-Konflikt als Rahmen nutzen. Der Spieler schlüpft darin die Rolle eines palästinensischen Terroristen, der israelische Soldaten tötet.
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Ursprünglich wollte der palästinensische Student Ahmed al-Falastini doch nur Arzt werden und Menschen helfen. Doch nun steht er schwerbewaffnet in einem israelischen Bunker, um Terroranschläge zu verüben. Die Figur mit dem sprechenden Namen – »al-Falastini« heißt »der Palästinenser« – ist der Titelheld des Videospiels »Fursan al-Aqsa« (»Die Ritter der al-Aqsa-­Moschee«), das von Nidal Nijm, einem brasilianischen Staatsbürger palästinensischer Herkunft, entwickelt wurde. Medienberichten zufolge gibt Nijm an, sein Vater sei ein ehemaliger Fatah-Kämpfer, der nach der israelischen ­Invasion im Libanon 1982 nach Brasilien ausgewandert sei.

Bislang kann man nur eine Demoversion des Spiels spielen, kommenden Monat soll die Vollversion unter anderem auf der Plattform Steam erhältlich sein. Der Ego-Shooter ist der Website des Spiels zufolge von Genre-Klassikern wie »Goldeneye 007«, »Call of Duty: Modern Warfare« und »Max Payne« inspiriert. Er simuliert den Guerillakrieg eines palästinensischen Freischärlers gegen Israel. Offenbar damit dieser gleich im ersten Level ohne moralische Bedenken Israelis erschießen kann, gibt es zu Beginn einen länglichen Einführungsfilm. Darin wird in sentimentalem Ton berichtet, wie der arme Medizinstudent, der nur Menschen helfen wollte und mit Politik nie etwas am Hut hatte, durch von israe­lischen Soldaten an ihm verübte Folter und Haft in Is­rael zur Killermaschine wird, die zahlreiche Waffen bedienen kann und bei ­jedem Granatwurf ein »Allahu Akbar!« (»Gott ist groß!«) brüllt.

Selbst wer »Fursan al-Aqsa« nur spielt, weil er die antizionistische Gewaltphantasie sucht, wird wahrscheinlich schnell die Lust verlieren.

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