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Dass wir die Zeitung umgebaut, saniert und frisch gestrichen haben, das ist Ihnen vermutlich inzwischen aufgefallen. Dasselbe geschieht jedoch gerade auch mit unseren Redaktionsräumen. Genau genommen leider nicht mit ihnen, sondern mit den Räumlichkeiten über uns. Dort wird gebaut und gewerkelt, als gäbe es kein Morgen – für uns. Wir wollten uns schon über den Baulärm beschweren. Doch inzwischen wissen wir, das sind Peanuts. So richtig ungemütlich wurde es erst, als sich ohne jede Ankündigung plötzlich fette Bohrer über unseren Schreibtischen durch die Decke gruben und drei stattliche Löcher hinterließen. Durch diese verlegten Bauarbeiter dann seelenruhig Abflussrohre, die nun über unseren Köpfen hinweg verlaufen. Dass bei diesen Baumaßnahmen unser gesamtes Großraumbüro mit einer weißen Staubschicht überzogen wurde, konnte dann schon fast nicht mehr schocken. Die Frauentoilette war schon zuvor tagelang nicht benutzbar, dort wurde die halbe Decke durch eine schmucke Holzplatte ersetzt.

Nun hoffen wir, dass uns die Decke nicht auf den Kopf fällt. Aus Langeweile wird uns das jedenfalls nicht pas­sieren. Da wäre zum einen die Umstellung auf das neue Layout – auch für unseren Arbeitsablauf eine große Veränderung. Und dann noch die Freizeitaktivitäten! Bereits in der vorvergangenen Woche gewann das Fuß­ballteam der Jungle World überraschend den Pokal beim »Erich-Mühsam-Cup der Berliner Autoren«. Im Endspiel schlug das Jungle-Team den Favoriten FC Schaubühne mit 8:7 Toren nach Elfmeterschießen. Sogar die einst vom Bundesligacoach Hans Mayer trainierte Nationalmannschaft der Autoren hatte gegen die Jungle-Fighter das Nachsehen. Und dann gab es zum Relaunch auch noch eine kleine Party für uns und Freunde des Hauses. Die letzten Kolleginnen und Kollegen verließen weit nach Morgengrauen den »Monarch« in Kreuzberg und sahen wenige Stunden später an ihren Schreibtischen dementsprechend aus.

Zum Relaunch erreichten uns dann sogar eine ganze Menge ausgesprochen positiver Reaktionen, womit wir gar nicht gerechnet hatten. Denn normalerweise erweisen sich der gemeine Leser und die gemeine Leserin als unglaublich konservativ. Aber auch jenen, die noch nicht überzeugt sind, sagen wir voraus: In drei Wochen werden Sie sich gar nicht mehr vorstellen können, dass es jemals anders war! Uns geht es schon fast so. Wir sind von den Sanierungsarbeiten an unserer Zeitung völlig überzeugt. Aber bei uns waren ja auch keine rücksichtslosen Bauarbeiter mit Schlagbohrmaschinen am Werk, sondern ein Team von pfiffigen und engagierten Layoutern, denen wir unbedingt noch einmal unseren Dank aussprechen wollen, vor allem dem unermüdlichen Heiko von Schrenk, der wieder einmal das Gesicht der Jungle World entscheidend mitgeprägt hat und außerdem sehr gut kochen kann. Thanks, merci und grazie!