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Ohne Geld geht's nicht. Im vergangenen Jahrhundert nicht und bis auf weiteres auch in diesem nicht. Das wissen wir, und Sie wissen es auch. Eigentlich müsste man darum kein größeres Aufhebens machen. Und wenn das Geld fehlt, machen wir das auch nicht. Sondern denken uns, okay, dann nicht. Pech gehabt, so ist das Leben, der Kapitalismus und das System.

Das Geld haben die, die das Spiel der Bö-sewichter spielen; machen wir nicht, also haben wir das Geld nicht. Eins minus Eins gibt Null. Rechnen können wir selber. Au-ßerdem können wir ja lesen, was wir in unsere eigene Zeitung schreiben. Überall verschärfen sich die Widersprüche, warum sollten wir reich werden, wenn wir unseren Widerspruch verschärfen?

Trotz dieser widrigen Umstände gibt es uns aber noch, und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen. Das liegt nicht zuletzt an all den netten Menschen, die uns immer wieder helfen. Zum Beispiel all die Antifaschisten und Antifaschistinnen, die bei unseren Partys aufpassen, dass die Nazis draußen bleiben und dass am Ende die Flaschenreste aufgekehrt werden. Nicht zu reden von so freundlichen Menschen wie Werner, der die Party in Hamburg organisiert hat.

Das sind aber noch nicht alle. Ganz viele andere haben in den letzten Wochen Geld gespendet. Einfach so. Haben ihre Großmütter verkauft und ihre Bausparverträge aufgelöst, damit wir hier weiter auf die Banken schimpfen und der Generation unserer Großeltern vorhalten können, was sie so angerichtet hat. Vielen Dank. Das freut uns. Wir werden das Beste daraus machen.

Was allerdings nicht heißen soll, dass das schon alles war. Das private Vermögen der deutschen Haushalte liegt bei sieben Billionen Mark. Wer davon gar nichts abbekommen hat, kann ja bei denen, die ein bisschen was davon haben, mal nachfragen, was sie davon halten würden, etwas davon bei uns abzuwerfen. Dann freuen wir uns.

Frisch ins Jahr 2001!