Zu Tode gedient

Der türkische Superstar Tarkan wird seinen Armeedienst in der Türkei in guter Erinnerung behalten: Er bekam, wie er der Bravo stolz erzählte, nicht einmal die beim Militär so genannte Osmanische Ohrfeige. Anders ergeht es abgeschobenen kurdischen Asylbewerbern. Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau häufen sich Meldungen über Folter und Tod kurdischer Flüchtlinge, die nach ihrer erzwungenen Rückkehr zum türkischen Militärdienst verpflichtet wurden. Mindestens zwei abgeschobene Kurden starben im letzten halben Jahr unter ungeklärten Umständen während ihrer Armeezeit. Im August letzten Jahres soll sich Savas Cicek erschossen haben, einen Monat vorher Süleyman Aksoy. Seine Eltern gaben sich mit der Selbstmordversion nicht zufrieden und ließen den Sarg öffnen: Die Leiche war verstümmelt worden. Fuak Orak wurde, wie seine Verwandten berichten, schon kurz nach seiner Abschiebung aus Deutschland im Mai vergangenen Jahres von Soldaten festgenommen und schwer misshandelt. Kurz darauf wurde er zum Militärdienst einberufen. Wegen ständiger Schikanen und Todesdrohungen desertierte Orak zweimal. Am 12. Februar umstellten Soldaten sein Haus in dem Dorf Bawume. Daraufhin erschoss er sich.