Freitag, 03.05.2024 / 23:30 Uhr

Mit den Houthis für Frieden?

Von
Thomas von der Osten-Sacken
SoliUS

Iranische Regimeanhängerinnen solidarisieren sich mit Studentenprotesten in den USA, Bildquelle: Farsnews

Im Nahen Osten nehmen viele, die es nicht so mit dem Iran haben, die Studentenproteste in den USA als de facto Solidarisierung mit den Mullahs wahr.

 

Die Zentrale der globalen Intifada gegen Israel und die USA, das zumindest wären sie ausgesprochen gerne, die Regierenden in Teheran. Und entsprechend begeistern verfolgen Regimemedien und Anhänger der Islamischen Republik auch die Proteste an US-Universitäten. Man sei, erklärten pro-Regime Demonstrantinnen, wie "Organe des selben Körpers", während staatliche Medien ausführlich und voller Sympathie über die Proteste berichten. 

Die Universität in Shiraz bietet gar Studenten, die wegen der Proteste von US-Universitäten exmatrikuliert wurden, an, gratis fortan im Iran studieren zu können.

Da der Nahe Osten etwas komplizierter ist, als sich womöglich viele der Protestierenden, die vermutlich glauben, die volle Sympathie der so genannten arabischen Straße auf ihrer Seite zu haben, vorstellen können, stoßen ihre Demonstrationen keineswegs nur auf begeisterte Zustimmung. Nicht zu erwähnen braucht man wohl, dass es dieser Tage nicht ratsam ist, etwa in Saudi Arabien mit Palästina Fahnen auf der Straße herumzuwedeln: Man könnte schnell verhaftet werden, denn wer sich dieser Tage dort mit den Palästinensern solidarisiert steht im Verdacht, es in Wirklichkeit mit dem Erzfeind Iran zu halten. Ähnliches gilt auch für Ägypten und andere sunnitische Länder.

Im Jemen dagegen, wo die vom Iran finanzierten Houthis ganz besonders aktiv sich im Krieg gegen Israel engagieren und seit Monaten den Schiffsverkehr im Roten Meer behindern ist noch deutlicher, wo die Fronten verlaufen. Denn die Houthis haben, ganz so wie ihr Mentor in Teheran, die "Befreiung" Palästinas zu ihrem wichtigsten Anliegen gemacht. Wer, und dafür gibt es unzählige gute Gründe, die Houthis nicht mag, kann sich deshalb auch nicht ganz so für deren Anliegen erwärmen.

Deutliche Worte etwa findet - und sie sei hier als ein Beispiel unter vielen zitiert - die jemenitische Aktivisten, die unter dem Namen ghadaalwa auf Instagram posted und sich recht gut mit den Frontverläufen im Nahen Osten auskennt:

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Aber all dies ist nicht wirklich neu und eine ganz ähnliche Haltung findet sich auch in großen Teilen der iranischen Opposition.