Von Tunis nach Teheran

Westliche Staaten behandeln die Taliban wie ungezogene Kinder, nicht wie verantwortungsvolle Akteure. Die Machtübergabe in Kabul erscheint inzwischen eher wie eine Naturkatastrophe, nicht eine lange geplante Militäraktion. 

 

Der Vorwurf ist keineswegs neu, sondern wird seit Jahren gegen PKK und ihre syrische Schwesterorganisation PYD erhoben: Sie rekrutierten zwangsweise Kindersoldaten. 2015 wurde sie dehalb ausdrücklich auch von der entsprechenden UN-Behörde kritisiert.

Einiges hat sich in den letzten Jahren geändert am Golf. Vor zwanzig Jahren saßen die größten Unterstützer der Taliban noch in den Arabischen Emiraten und Saudi Arabien, heute ist es das mit ihnen über Kreuz liegende Katar, das sich in Afghanistan profiliert.

In den anderen Golfstaaten verfolgt man die Entwicklung dagegen mit wachsender Panik, schließlich setzt man seit langem nicht mehr auf die islamische oder gar jihadistische Karte sondern unterstützt vor allem In Nordafrika so ungefähr jeden Akteur, der die Muslimbrüder unterdrückt oder schwächt.

Für die Flüchtlinge aus Afghanistan in Griechenland war die Machtübergabe an die Taliban in Kabul ein Schock. Medico sprach mit einem von ihm, der auch in einer lokalen Selbsthilfeorganisation aktiv ist:

"medico: In den letzten Wochen waren die Augen der Welt auf Afghanistan gerichtet. Nun sind die Taliban an der Macht und viele Menschen haben Angst vor dem, was nun kommt. Wir habt ihr diese Zeit hier im Lager erlebt?

Viel wurde heute über den zwanzigsten Jahrestag von 9/11 geschrieben, den, wer hätte sich dies noch vor sechs Monaten vorzustellen vermögen, die Taliban als Regierende in Kabul begehen,

Auch wenn man vorsichtig sein sollte, wenn Parteien in der Region als liberal bezeichnet werden, so ist doch klar, dass sich auch bei diesen Wahlen ein recht klarer Trend durchsetzt: In Nordafrika und dem Nahen Osten befindet sich der Stern der Islamisten am Sinken:

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Quelle: BBC

 

Ein paar Meldung aus Afghanistan, wo nun eine illegitime Regierung an der Macht ist, deren Mitglieder auf allerlei Fahndungslisten stehen.

1. Meldung:

Enno Lenze hat eine sehr lesenswerte Reportage über die letzten Tage in Kabul geschrieben und in welchem Ausmaß deutsche Behörden dort versagt haben. Ein Auszug:

Galt die Hisbollah in ihrem Kampf gegen Israel einst als eine fast heilige und unantastbare Kraft, so wird sie heute vielfach bloß als Teil der korrupten politischen Clique angesehen.

 

Aus Israel Hayom

„A British soldier was cut into pieces [in] broad daylight in London or near London. Will [the] British government ever, instead of putting that guy to justice, put him in a five-star hotel and say, 'Brother, what made you do this? Can we accommodate your grievances?' That is what the West is expecting [of] us – to bring the killers of our brothers, to bring those who cut the noses of the Afghan women, to bring those who do suicide bombings in our wedding parties, to put them on the other side of the table and say, 'Brother, you represent our religion and I have lost my direction.

Auf den Twitter Accounts aus dem Panjshir Tal, wo sich der bewaffnete Widerstand gegen die Taliban organisiert werden

Die NZZ berichtet über die große Dürre, die in Syrien, aber auch dem Irak herrscht und welche Folgen sie haben wird:

Ausgerechnet Pakistan hat sich der deutsche Außenminister ausgesucht, um der Welt Lehren aus der Geschichte zu präsentieren. Grund für einen offenen Brief.

 

Sehr geehrter Herr Bundesaußenminister Heiko Maas,

ich hoffe, dies ist ein letzter offener Brief, den ich Ihnen schreibe.