»The Collective«, das neue Album von Kim Gordon

Kim rappt jetzt

»The Collective« heißt das neue Album von Kim Gordon, auf dem sie begleitet von dissonanten Sounds zum No Wave zurückfindet.

Es ist nicht unüblich, dass richtungsweisende, aber bereits arrivierte Pop-Künstlerinnen sich zeitgemäße, aufsteigende Produzent:innen oder Koopera­tions­partner:innen hinzuholen, um ihren Sound stetig weiterzuentwickeln. Man denke etwa an Madonna, M.I.A. oder Björk. Das klappt mal hervor­ragend und mal wirkt es allzu gewollt. Die hochgeschätzte Indie- und Noise-Rock-Musikerin Kim Gordon wiederum hat sich für ihre Soloalben mit dem deutlich jüngeren Produzenten und Songwriter Justin Raisen zusammengetan, der in den vergangenen zehn Jahren vor allem durch seine Kooperationen mit Charlie XCX, Sky Ferreira, Angel Olsen und Yves Tumor bekannt wurde.

Mit Hilfe von dessen skelettierten Trap-Beats und minimalistischen Instrumental-Tracks schlägt Gordon auf ihrem zweiten Solo-Longplayer »The Collective« die Brücke zu ihren New Yorker No-Wave- und Spoken-Word-Anfängen in den frühen achtziger Jahren. Einmal mehr zeigt die inzwischen 70jährige dabei, wer die coolste Socke around the block ist.

Ihr Debüt »No Home Record« von 2019 (für das sie ebenfalls mit Raisen zusammenarbeitete) verfügte bisweilen noch über Bassläufe und (verzerrte) Gitarrenriffs und nahm dadurch deutlichere Anleihen an ihre ehemalige Band Sonic Youth, bei der sie zumeist die Bassgitarre spielte und sich den durchaus auch melodischen Gesang mit Lee Ranaldo und ihrem Ex-Mann Thurston Moore teilte.

Einmal mehr zeigt die inzwischen 70jährige Kim Gordon, wer die coolste Socke »around the block« ist.

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