Dem im Iran inhaftierten Diplomaten Johan Floderus droht die Todesstrafe

Zum Spion erklärt

Der schwedische EU-Diplomat Johan Floderus, der seit fast 670 Tagen im Evin-Gefängnis im Iran inhaftiert ist, könnte schon bald zum Tode oder zu lebenslanger Haft verurteilt werden, wie seine Familie kürzlich erfuhr. Die Anklage habe im Prozess gegen den 33jährigen die Höchststrafe gefordert.
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Im Dezember wurde Floderus nach Angaben der iranischen Justiznachrichtenagentur Mizan wegen »umfassender Maßnahmen ­gegen die Sicherheit des Landes, umfassender nachrichtendienstlicher Zusammenarbeit mit dem zionistischen Regime und Korruption auf Erden« angeklagt.

Anfang September 2023 enthüllte ein Medienbericht, dass Floderus im April 2022 auf dem internationalen Flughafen in Teheran verhaftet worden war, nachdem er im Urlaub einen Freund besucht hatte, der für die schwedische Botschaft im Iran arbeitet.

Anfang September 2023 enthüllte ein Medienbericht, dass Floderus im April 2022 auf dem internationalen Flughafen in Teheran verhaftet worden war, nachdem er im Urlaub einen Freund besucht hatte, der für die schwedische Botschaft im Iran arbeitet.

Floderus, der in Oxford und an der Universität Uppsala studiert hatte, arbeitete im Afghanistan-Referat des Europäischen Auswärtigen Diensts (EAD). Er sollte ursprünglich im EAD-Auftrag nach Kabul reisen, doch wurde die Mission nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 abgesagt.

Er war aber im Rahmen gemeinsamer Gesundheits- und Bildungsprogramme der EU und des Iran für geflüchtete afgha­nische Erwachsene und Kinder mehrmals ohne Zwischenfälle im Iran gewesen.

Seine Verhaftung erfolgte, während dem iranischen Beamten Hamid Nouri in Schweden der Prozess wegen der Massenhinrichtung von Dissidenten in Teheran im Jahr 1988 gemacht wurde. Nouri wurde im Juli 2022 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die im Dezember 2023 vom Berufungsgericht bestätigt wurde. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi war als Mitglied der »Todeskommissionen in Teheran« 1988 ebenfalls maßgeblich verantwortlich für die Hinrichtungen.