Die Mieten werden in Deutschland weiter steigen, die Wohnungsnot wird noch schärfer

Schlimmer geht immer

Die Lage von Mieterinnen und Mietern wird sich in den kommenden Jahren weiter verschlechtern.

Wer denkt, die Situation auf dem ­Wohnungsmarkt könnte für Mieterinnen und Mieter nicht noch schlimmer werden, irrt wohl gewaltig. Die Wohnungsnot wird sich in den kommenden Jahren nicht abmildern. Wie schon in den Vorjahren ist die Zahl der Baugenehmigungen 2023 stark zurückgegangen, nämlich bis November um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Gründe sind vor allem Arbeitskräftemangel, Preissteigerungen bei Baumaterialien und hohe Zinsen, die Baukredite teurer machen. An den Finanzmärkten wird zwar ab Jahresmitte mit sinkenden Zinsen gerechnet, die führen jedoch mittel- und langfristig wiederum zu höheren Bodenpreisen. Der Arbeitskräftemangel wird sich eher noch verschlimmern – und falls sich die Baumaterialien verbilligen, dann vor allem weil wegen abnehmender Bautätigkeit die Nachfrage sinkt. 2023 wurden nach Angaben des Bundesbauministeriums 270.000 neue Wohnungen gebaut, zum größten Teil eher teurer Wohnraum.

Schon 2021 hatten 13 Prozent der Mieterhaushalte in Großstädten nach Abzug der Miete weniger als das Existenzminimum zur Verfügung. Seitdem sind die Mieten gestiegen, hinzu kam die Inflation.

Bundesbauministerin Clara Geywitz (SPD) versprach kürzlich, dass sich der Wohnungsmarkt »Ende 2024, Anfang 2025« aufhellen werde. Das Ifo-Institut erwartet allerdings, dass 2024 nur 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden, und der DZ-Bank zufolge könnte diese Zahl im Jahr 2025 sogar auf 200.000 fallen. Das Ziel der Bundesregierung, dass jährlich 400.000 neue Wohnungen entstehen, wäre damit weit verfehlt.

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