Projekte zur Förderung von Frauen in Ruanda

Für eine strahlende Zukunft

Seit Jahren ist Frauenförderung das erklärte Ziel der Regierung in Ruanda. Frauen an der Spitze von Kaffeegenossenschaften, von Sozialprojekten oder als Abgeordnete im Parlament gehören zum Alltag.
Reportage

Das Gebäude der NGO Nyamirambo Women’s Center (NWC) in Ruandas Hauptstadt Kigali ist schon von weitem zu sehen. Bunt angemalt ist es, drei Flügeltüren stehen sperrangelweit offen, vor ihnen befinden sich ein paar Ständer mit Souvenirs und Kleidung zum Verkauf. Drinnen sitzen weit über 30 Frauen an ratternden Nähmaschinen oder stopfen weiße Fasern in bunte Stoffsouvenirs in Form von Giraffen, Zebras oder Elefanten. In den Regalen über den Frauen an den Nähmaschinen stehen geflochtene Körbe mit bunter Tuchkrempe und handgeflochtene Schalen. Vorne, im eigentlichen Verkaufsraum, kommen noch Seifen, Hemden mit den charakteristischen bunten Mustern und etliches mehr hinzu.

Dort wartet eine Frau von Ende 20, die sich mit dem Namen Anger vorstellt, auf die Besucher und erklärt, aus welchen Gründen 18 Frauen im Jahr 2007 das NWC gegründet haben: »Wir sind aus zwei Motiven entstanden: Wir wollen Perspektiven schaffen für Frauen aus diesem Stadtviertel und uns gegen Gewalt und Sexismus wehren.« Sie ist die Tochter einer der Gründerinnen und stammt aus dem muslimisch geprägten Stadtviertel Nyamirambo, das nahe dem Zentrum des auf zahlreichen Hügeln gebauten Kigali gelegen ist.

Mehr als 3.000 Frauen haben Weiterbildungskurse im Frauenzentrum in Kigali durchlaufen und sich danach als Köchin, Frisörin oder an der Nähmaschine selbständig gemacht.

Zugleich ist die drahtige Frau mit dem streng zum Pferdeschwanz zurückgebundenen Haarschopf ein Beispiel für den Erfolg der Bildungsinitiativen des NWC. Ihr fließendes Englisch und die Tatsache, dass sie derzeit studiert, sind Beweis dafür, genauso wie die souveräne Art zu erklären, wie die Arbeit im NWC funktioniert. »Hier arbeiten derzeit mehr als 50 Frauen, deren monatlicher Lohn sich daran orientiert, was wir in unserem Laden und anderswo einnehmen. 70 Prozent des Gewinns fließen in die Löhne, die restlichen 30 Prozent in Projekte im Stadtviertel.«

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