Antisemitische Antifaschisten
Am Abend des 7. Oktober, wenige Stunden nach dem Massaker der Hamas an 1.400 Jüdinnen und Juden, spielte Celtic Glasgow in der schottischen Liga daheim gegen den FC Kilmarnock. Die Celtic-Ultras von der Green Brigade nahmen das Spiel zum Anlass, das antisemitische Gemetzel als erfolgreichen Akt des Widerstands zu feiern. Sie zeigten zwei große Transparente mit der Aufschrift »Free Palestine« und »Victory to the Resistance«. Eine grüne Flagge trug die Worte »Ultras Celtic« in arabischer Schrift, was gemeinhin als Anlehnung an die Flagge der Hamas gewertet wurde.
Auf die Aktion der Celtic-Ultras angesprochen, fand Alon Meyer, Präsident des jüdischen Turn- und Sportverbandes Makkabi Deutschland, die richtigen Worte. Die Flagge Palästinas bei einem Sportereignis zu zeigen, sei »vollkommen in Ordnung«, sagte er, aber eben nicht Stunden nach einem antisemitischen Massaker. Wenn jemand den Palästinensern in dieser Situation den bedingungslosen Sieg wünsche oder eben »From the river to the sea, Palestine will be free« poste, dann sei dies »kein Ausdruck der Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung, sondern da ist definitiv im Hintergrund der Gedanke oder zumindest die Unterstützung der Bewegung, ein großes palästinensisches Reich dort im Nahen Osten aufzubauen, ohne Israel, ohne die Juden.«
Der israelische Fußballprofi Nir Bitton, der zwischen 2013 und 2022 für Celtic gespielt hatte, unterstellte den Fans eine »Gehirnwäsche«. Sie hätten »null Ahnung von diesem Konflikt« und würden »trotzdem so tun, als wüssten sie alles«.
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