Der rechtslibertäre Ökonom Markus Krall will eine Partei gründen

Die Brandmauer niederreißen

Der Unternehmensberater Markus Krall will eine Partei gründen, um sich der AfD als Koalitionspartner anzubieten. Der Präsident der Werteunion, Hans-Georg Maaßen, kokettiert seit Monaten mit ähnlichen Ideen.

Markus Krall hat viele Hobbys: Während seiner Zeit in der Chefetage der Degussa Goldhandel GmbH schrieb er mehrere Bücher und hielt Vorträge über seine politischen Ideen, wie etwa die Abschaffung des Wahlrechts für Empfänger von Transferleistungen. Zudem ist er Mitglied eines päpstlichen Ritterordens. Jetzt will der Ökonom, wenn man seinen Tweets glauben darf, eine Partei gründen.

Rechts von der Union, aber nicht ganz so rechts wie die AfD – irgendwo dazwischen verortet Krall seine geplante Partei. An Selbstüberschätzung mangelt es ihm nicht. Die FDP will er unter fünf Prozent drücken, ebenso die CSU, die CDU will er unter 15 Prozent sehen. Vor allem die Nichtwähler sollen seiner Partei zum Erfolg verhelfen.

Die sogenannte Brandmauer, die die CDU im Verhältnis zur AfD aufrechtzuerhalten verspricht, bezeichnet er als »Fetisch«, mit dem sie sich selbst zugrunde richte. Stattdessen benötige es »Mehrheiten rechts vom Linken Altparteienblock«, um »Deutschland zu reformieren«, schrieb er auf X. Der rechten Jungen Freiheit sagte er, dass in den Medien der Rufmord zum Instrument des politischen Kampfs geworden sei. So habe man es geschafft, die AfD »erfolgreich quasi als rechtsradikal zu diffamieren«. Daher könne die AfD keine absolute Mehrheit erreichen, auch wenn die Politik »der Blockparteien« versage und »die größte Katastrophe seit 1945« auslöse. Bei aller Abneigung gegen Diffamierung kommt Krall nicht umhin, SPD und CDU in Teilen als linksradikal zu bezeichnen. Grüne und Linkspartei sind für ihn generell »keine demokratischen Parteien« – die AfD hingegen schon.

Rechts von der Union, aber nicht ganz so rechts wie die AfD – irgendwo zwischen diesen beiden verortet Krall seine geplante Partei.

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