In Zimbabwe wurde der Oppositionspolitiker Gift Siziba verhaftet

Oppositionelle in Haft

Seit der unter Betrugsverdacht stehendenen Wahl vom 23. August, bei der sich Präsident Emmerson Mnangagwa von der regierenden Zimbabwe African National Union – Patriotic Front (Zanu-PF) eine zweite Amtszeit sichern konnte, wurden nach Angaben der Oppositionspartei CCC mehrere Oppositionspolitiker verhaftet.
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Wenige Tage nach seiner Vereidigung als Abgeordneter der Oppositionspartei Bürgerkoalition für den Wandel (Citizens’ Coalition for Change, CCC) nahm die Polizei Gift »Ostallos« Siziba im September in Zimbabwe fest. Vorgeworfen wurde ihm Anstiftung zur Gewalt bei einem Fußballspiel und Verunstaltung von Plakaten eines Gegners in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt des Lands.

Seit der Wahl vom 23. August, bei der sich Präsident Emmerson Mnangagwa von der regierenden Zimbabwe African National Union – Patriotic Front (Zanu-PF) eine zweite Amtszeit sichern konnte – was die CCC als »gigantischen Betrug« bezeichnet hatte –, wurden nach Angaben der CCC mehr als ein Dutzend Oppositionspolitiker verhaftet, darunter Abgeordnete und Ratsmitglieder.

Womberaishe Nhende, ein neu gewähltes CCC-Gemeinderatsmitglied aus einem Vorort der Hauptstadt Harare, wurde kürzlich entführt, gefoltert und nackt ausgesetzt.

Womberaishe Nhende, ein neu gewähltes CCC-Gemeinderatsmitglied aus einem Vorort der Hauptstadt Harare, wurde dem Guardian zufolge kürzlich entführt, gefoltert und nackt in der Nähe eines Flusses ausgesetzt. Nhendes Anwalt, Doug Coltart, bezeichnete die Verhaftungen als »ein beunruhigendes Zeichen für den Zustand der Rechtsstaatlichkeit in Zimbabwe und die Richtung, die dieses Regime in den kommenden fünf Jahren einschlagen wird«.

Siziba, dessen Vater Gewerkschafter und Mitglied der Oppositionspartei Movement for Democratic Change (MDC) war, ist stellvertretender CCC-Sprecher und ehema­liger Vorsitzender des Studentenrats der Universität von Zimbabwe, an der er Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen studierte und Demonstrationen gegen erhöhte Studiengebühren, schlechte Lebensbedingungen und Einschränkungen der akademischen Freiheit leitete. Er gehörte im Jahr 2016 zu den Gründern der Tajamuka/Sesjikile-Kampagne, die Bürger:innen in sozialen Medien zu zivilem Ungehorsam gegen Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Misswirtschaft durch die Zanu-PF und ihren damaligen Vorsitzenden aufrief, den Diktator Robert Mugabe. Als Mnangagwa 2017 Mugabe nach 30 Jahren an der Macht ablöste, versprach er, Reformen einzuleiten.