Teile der AfD sympathisieren mit dem iranischen Regime

Die AfD und die Mullahs

In der AfD wird über den Umgang mit dem Iran gestritten. Manche sympathisieren mit dem antiwestlichen, islamistischen Regime, anderen ist die Feindschaft gegen die Muslime dann doch wichtiger.

Was die revolutionären Ereignisse im Iran angeht, bleibt es in Deutschland viel zu ruhig. Wenigstens aber ist die jahrzehntealte Illusion eines »kritischen Dialogs« mit dem islamischen Regime, das seine Gegner:innen im In- und Ausland erbarmungslos verfolgt, an ihr Ende gekommen. Selbst die Grünen, lange Jahre Hauptverfechter eines deutsch-iranischen Appeasements, denken in dieser Frage um. Das heißt jedoch nicht, dass das Teheraner Regime in der deutschen Politik keine Unterstützung mehr fände.

In der AfD gibt es eine proiranische Strömung. Richtig überraschend ist das nicht, die Partei hat aus ihrer Neigung zu autoritären Staaten noch nie einen Hehl gemacht, wie bereits ihre Position zu Russland zeigt. Doch im Vergleich zum Fall Putins, der wegen seiner ultranationalistischen Rhetorik und seiner Unterstützung für europäische Rechtsparteien Anhänger hat, tut man sich rechtsaußen beim Iran schwerer, eine einheitliche Linie zu finden.

Einerseits stellt der Kampf gegen die »Islamisierung« in Europa eines der stärksten Zugpferde des Rechtspopulismus dar, andererseits gilt der Iran außenpolitisch durchaus als attraktiver Partner.

Die derzeitigen Aufstände bergen für die AfD Konfliktpotential. Einerseits stellt der Kampf gegen die »Islamisierung« in Europa eines der stärksten Zugpferde des Rechtspopulismus dar, andererseits gilt der Iran außenpolitisch durchaus als attraktiver Partner. An seiner Seite, so der Traum, könnte Deutschland aus dem Kreis westlich-­liberaler Demokratien ausscheren, ­zumal man sich wie mit Putin auch mit den Mullahs in der Ablehnung »westlich-liberaler Dekadenz« bis in die Rhetorik hinein einig ist. Jetzt gibt auch noch die Energiekrise AfD-Abgeordneten die Gelegenheit, sich als Möchtegern-Lobbyisten zu profilieren und für den Kauf fossiler Rohstoffe vom Iran zu werben. 

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