Die Reaktion

Im Web ist der Umgangston bekanntlich rau. Gut, dass es noch E-Mails gibt, in denen die Form gewahrt bleibt. Zur vorigen Ausgabe (43/2014) etwa schreibt uns Franz A.: »Geschätzte Damen und Herren der Redaktion! Dass es nicht leicht ist, als Politberater der Marktwirtschaftsdemokratien des Westens fungieren zu wollen, zeigt sich an den aktuellen Jungle World-Artikeln der Herren Bozic und Piecha. Während der Politberater Bozic die US-Intervention gegen den IS in Syrien lobt, tadelt sein politberaterischer Kollege Piecha dieselbe als ›Schauveranstaltung‹. Trotz dieses Widerspruchs eint sie der Standpunkt, der die Marktwirtschaftsdemokratien als Bollwerk gegen die Barbarei betrachtet. (...) Dieser Widerspruch könnte den linken Politberatern, die sich dem marktwirtschaftsdemokratischen Herrschaftspersonal andienen, zu denken geben. Ergebenst, Franz A.« Hart in der Sache, aber ebenfalls erfeulich höflich schreibt uns Yasar K. zum Beitrag von Siamend Hajo und Eva Savelsberg zur PKK-Debatte (43/2014): »Liebe Genossinnen und Genossen, ich bin als Kurde von Ihnen enttäuscht, dass die im Betreff genannten Personen den Artikel namens ›Nur Feind des Feindes‹ bei Ihnen durchgebracht haben. Beim Lesen habe ich den Eindruck bekommen, dass die Schrift von dem türkischen Militär diktiert worden ist. Sie hat weder mit den Realitäten in Kobanê zu tun noch hat sie einen sozialistischen, linkischen Geist. Sie reflektiert den Geist, in dem sich die türkische Regierung und Barzani 1992 zusammengefunden und gegen PKK operiert haben. Ich bedanke mich sehr herzlich und bitte um eine Stellungnahme. Solidarische Grüsse, Yasar K.« Die Damen und Herren der Redaktion ebenso wie die Politberater, das Herrschaftspersonal und die Genossinnen und Genossen des Hauses sind von diesem Umgangston in der Debatte sehr angetan und grüßen ergebenst solidarisch zurück.