LeserInnenworld

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Jungle World 39/07: Ten German Bombers

Liebe zur Historie

Die Reportage zum Thema Reenactment in GB und die dort leidigen Zusammenhänge zu nazistischer Ideologie hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Nur leider steht zu befürchten, dass der unbedachte Leser/die unbedachte Leserin nun reflexartig beim Thema »Reenactment« an verkappte Nazis denken wird. Mir, als Anhänger linksradikalen Gedankengutes und von LARP (Live Action Role Play), ist es nun ein dringendes Bedürfnis, euch zuzurufen: »Das stimmt so aber nicht!« Reenactment ist tatsächlich erstmal völlig unpolitisch und spiegelt nur die Liebe zur Darstellung historischer Ereignisse bzw. Zustände wider (vor allem vom Beginn des Mittelalters bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die deutsche Reenactment-Szene sehr dicht mit dem LARP verbunden ist und Themen wie der zweite Weltkrieg eigentlich nicht vorkommen.

philipp

Jungle World 39/07: National, pazifistisch und total identisch

Voll daneben ist auch vorbei

Wenn Antifa ein Kampf dem Faschismus sein soll, wäre zur theoretischen Kritik des Faschismus eben solche kritische Faschismustheorie hilfreich. Darauf verzichtet Clemens Heni durchweg in seiner Dissertation über Henning Eichberg. Auch sonst versaut er alles, was mensch hätte richtig machen können. Rezensent Bierl plappert nun nach, was schon Heni nicht wusste, und verdoppelt seine Fehler. Was sowohl unter akademischen als auch politischen Gründen von Henis Buch zu halten ist, hat Jean Cremet in der Septemberausgabe der »trend onlinezeitung« zusammengefasst und Henis Versagen dabei als Methode dechiffriert, v.a. die Linke zu denunzieren. Um den Theoretiker und Ex-Ideologen der Neuen Rechten Eichberg geht es dabei eher am Rande.

a. raoul lohoff

Jungle World 38/07: Thema Terror, Islamismus und Linke

Irrationale Gewalt? Ohne uns!

Meine Wenigkeit gehört zu einer Basisorganisation der neuen Partei »Die Linke« mit knapp 20 Mitgliedern und 26 aktiven Sympathisanten in einem zehn Kilometer großen Umkreis in Hannover West bzw. Region Hannover-West. Ich habe etwa ein Dutzend Sitzungen miterlebt und nicht ein einziges Mal auch nur einen Funken von Sympathie mit Privat-Terroristen gleich welcher Herkunft gespürt. Würde dies der Fall sein, folgte der Parteiaustritt stande pede. Wir haben wahrhaftig andere Sorgen im Wahlkreis, als dass es hier Raum gäbe für irrationale Gedankengänge und Unterstützung religiös motivierter Gewaltausbrüche. Gleichwohl haben wir uns mit Staatsterrorismus und Rechtsbrüchen wie Guantánamo beschäftigt, weil es leider neuerdings immer wieder passiert, dass deutsche Regierungsmitglieder das Grundgesetz nicht mehr ernst nehmen wollen und offensichtlich in Gefahr sind, US-Methoden zu kopieren.

rudolf pohlmann