Homestory

Sie holten sich Italien, nannten ihren Garten englisch, im Herzen blieben sie latent bäurisch, rustikaler jedenfalls als sonst die Bourgeoisie«, sangen die Goldenen Zitronen über das schöne und reiche München.

Der Bayer im Allgemeinen liebt die Natur. Aber wie schon der ehemalige Allroundminister Gustl Lang (CSU) sagte: »Was nützt uns die schönste Natur, wenn man nicht mit dem Auto hinfahren kann.« Deswegen war München auch die Hauptstadt der Bewegung. Der Bayer schätzt seine Autobahnen, die so sauber sind wie die Westen seiner Amigos, und fährt gerne dicke Autos, möglichst ohne Dach, von heimischen Motorenwerken.

Hat der Bayer dann endlich die Natur erreicht, zieht er sogar eigenhändig die Lederhosen aus. Er liebt die Freikörperkultur. Gerne lässt er sich malen und denkt sich: Wia i wia, wiri. Der Maler ist natürlich auch nackt. Andere Nackte begleiten den Akt mit ekstatischem Trommeln, vermutlich ein Relikt aus einer Zeit, bevor der Bajuware den Laptop erfand. Die Konkurrenz deklassierte er schon damals. Außenstehende mögen immer nur weißes Bier und weiße Würste als eintönig empfinden. Aber irgendwas, davon zeugen die Erfolge, muss an dem Zeug ja dran sein. Es wirkt, garantiert.

Davon konnten sich die Kollegen überzeugen, die die Jungle World auf dem Kongress »Spiel ohne Grenzen« vertraten. Die Bilanz des Wochenendes: München ist Meister, sowieso. Hamburg und Berlin haben sich für den europäischen Wettbewerb qualifiziert. Freiburg ist wieder erstklassig. Und sogar Leipzig kommt wieder, Schritt für Schritt. Aber, wie grenzenlos das Spiel auch sein mag, einer verliert bekanntlich immer. Bye-bye, Nürnberg!