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Wir treffen uns an Dock 11. Das ist zwar weit weg von der »Roten Flora«, wo die Hamburger Feierlichkeiten zum fünfjährigen Geburtstag der Jungle World steigen. Aber wir, die aus Berlin angereisten Vertreter der Jungle World, finden es aufregend, uns am Hafen zu verabreden. Schließlich ist er der zweitgrößte Hafen Europas, während Berlin ja mit dem Osthafen in Friedrichshain nur den größten Binnenhafen der DDR bietet, was aber nicht so rockt.

Hamburg dagegen rockt. Ich sage nur: Hans Alber. In der »Roten Flora« röhren handgemachte Drums und Bässe aus den Boxen, die Pianisten hauen in die Tasten, sogar Texte gibt es. An diesem Abend bringen Turbostaat (Husum-Punk), Kante (mehr als die Summe ihrer einzelnen Teile) und Tigerbeat (Sex-Rock) den Laden zum Kochen. Danach legen DJane Boxy Frown und DJ Richard Roeskoff auf: Bill Haley und Elvis Presley, passt wohl zum Fünfjährigen.

Auch unsere Leserinnen und Leser zeigen sich überhaupt nicht »ständig mäkelig und zerstritten«, wie die Hamburger Morgenpost behauptet, sondern gut gelaunt und tanz- und trinkfreudig. Über tausend Gäste kommen rein, einige hundert Leute, die eine quer durchs Schanzenviertel reichende Schlange bilden, müssen wir leider wegschicken. Sorry, aber mehr gehen in die »Rote Flora« einfach nicht rein.

Bedanken möchten wir uns bei den 87 Helferinnen und Helfern, die bei der Organisation, an der Theke und beim Einlass, als Technikerinnen und Bühnenbauer, als offizielle Losverkäufer und als Tombulator zum Gelingen der Party beitragen. Auch wenn sie, wohl wissend, dass ein paar nette Worte nicht satt machen, sich ihre Belohnung in flüssiger Form selbst organisieren. Gut für die Party, schlecht fürs Geschäft. Rock'n'Roll eben.

Hafen, Rock'n'Roll, Morgenpost: Hamburg bietet für uns als aufstrebende Wochenzeitung ein riesiges Potenzial, das es mit einer ausgeklügelten Strategie auszuschöpfen gilt. Noch in der Nacht beginnen wir an einer »Strategie Hamburg« zu basteln. Titel: A-Wop-bop-a-loo-lop a-lop-bam-boo.