Kein Spaß mit Putschisten

Die vom pakistanischen Regierungs- und Armeechef Parvaz Musharraf angekündigte wirtschaftliche Wiederbelebung des Landes wird konkreter: Mitte vergangener Woche wurden mehr als 20 pakistanische Staatsbürger unter den Vorwürfen der "Bereicherung und Korruption" sowie des "Kreditbetruges" verhaftet, unter ihnen zwei ehemalige Minister und der Inhaber des Diamanten-Unternehmens Kohinoor, Nawaz Kokhar. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 14 Jahre Haft.

Der gestürzte pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif muss wohl sogar um sein Leben fürchten. Seit dem Putsch vor fünf Wochen hält das Militär den Politiker gefangen. Vergangene Woche wurde Sharif des versuchten Mordes angeklagt, ihm droht die Todesstrafe. Er soll am 12. Oktober dem Flugzeug des damaligen Armeechefs General Pervez Musharraf trotz Treibstoffmangels keine Landeerlaubnis gegeben zu haben. Diese Weigerung hatte Musharraf nach eigenen Angaben schließlich zum Putsch veranlasst. Mit den Generälen ist eben auch in Pakistan nicht zu spaßen: Ohne die Unterstützung der einflussreichen Militärs hätte Sharif nicht regieren können. Was mit einem Staatschef geschieht, der in Ungnade fällt, zeigt das Beispiel von Zulfikar Bhutto: Der frühere pakistanische Premier wurde nach einem Putsch 1979 gehenkt.