Schröder mahnt

Ein "mahnendes Mahnmal" möchte der Theologe und SPD-Politiker Richard Schröder in Berlin errichten. Um seinen Entwurf durchzusetzen müßte der Wettbewerb neu ausgeschrieben werden, denn Schröders Vorschlag eines Schriftzuges "Nicht morden!" auf hebräisch und in vielen anderen Sprachen hat wenig mit der Idee des Wettbewerbs zu tun, der ein "Mahnmal für die ermordeten Juden Europas" vorsieht. Unterstützt wird das kostengünstige Projekt u.a. von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, Berlins Regierendem Bürgermeister Eberhard Diepgen und Kirchenoberen. Auch der Anwärter auf das Amt des Bundespräsidenten, Johannes Rau, hatte sich zunächst hinter den Vorschlag von Schröder gestellt, wurde jedoch inzwischen zurückgepfiffen, schließlich plädiert die SPD-Fraktion für den Entwurf ihres Kulturstaatsministers Michael Naumann. Kritisiert wurde die neuerliche Volte vom Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, der darauf hinweis, daß in diesem Entwurf wiederum die Täter-Opfer-Beziehung verkehrt werde. Wer mahnt hier wen?