Rechte in Australien auf dem Vormarsch

Bei Neuwahlen im australischen Gliedstaat Queensland am 14. Juni hat die rechtsextreme One Nation Partei enorme Zugewinne verzeichnen können. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis, das Mitte vergangener Woche veröffentlicht wurde, erhielt die Partei der Kneipenwirtin Pauline Hanson mehr als 23 Prozent der Stimmen - und damit zwölf Sitze im Parlament in Brisbane. Umgerechnet bedeutet dies, daß mehr als zwei Millionen Wähler für eine Partei votiert haben, deren Programm deutlich ausfällt: Abschaffung aller Unterstützungen für Aborigenes, Einschränkung der Einwanderung, Schaffung von Schutzzöllen, hohe Subventionen für die heimische Industrie, Lockerung der Waffengesetze und ein Referendum zur Wiedereinführung der Todesstrafe.

Pauline Hansons One Nation Party, so der offizielle Name, wurde 1996 gegründet, nachdem die Fish-and-Chips-Wirtin wegen rassistischer Parolen aus der Liberal Party ausgeschlossen worden war. Nach den jüngsten Erfolgen will die Partei nun auch bei nationalen Wahlen antreten, um gegen "die asiatische Überschwemmung Australiens anzukämpfen".