Happy Birthday, CIA

Während man in Washington am 16. September feierlich den Geburtstag der CIA begoß, steckt die seit einem halben Jahrhundert bestehende Behörde längst in einer tiefen Identitätskrise. Von dem Angriff der japanischen Luftwaffe gegen Pearl Harbor im Jahre 1941 überrascht, wollten die USA mit ihrer neuen Behörde derartigen Fällen vorbeugen. Doch mit dem Zusammenbruch des größten Konkurrenten KGB, der Washington trotz reger Agententätigkeit ebenfalls überraschte, entfiel auch das Hauptaufgabenfeld der CIA. Was man im Kalten Krieg als Nebentätigkeit betrieb, hat jetzt Priorität: Neue Abteilungen sollen der organisierten Kriminalität, dem internationalen Terrorismus und dem Drogenhandel den Kampf ansagen. Die CIA selbst hat auf diesen Gebieten bereits Erfahrung: In den achtziger Jahren half man Drogenhändlern, ihre Ware aus Zentralamerika in die USA zu schaffen, damit die Contra in Nicaragua finanzierbar blieb. Auf der Geburtstagsparty - Fotografieren und Filmen verboten! - zog US-Präsident Bill Clinton eine positive Bilanz: Mit "verhaltenem Patriotismus" hätten die Schlapphüte "an der Frontlinie des demokratischen Kampfes" dem amerikanischen Volke gedient.