Thomas von der Osten-Sacken

Da das Drehbuch schon bei der gewaltsamen Beseitigung anderer so genannter Deeskaltionszonen in Syrien so erfolgreich war, findet es nun offenbar erneut für die geplante Eroberung von Idlib Anwendung.

Kaum wurde nach den tödlichen Messerstichen in Chemitz bekannt, dass die Polizei zwei junge Männder festgenommen hatte, die aus dem Irak und Syrien stammten, wussten in sozialen Medien unzählige Menschen über den Hintergrund der Tat Bescheid: das seien "arabo-islamische Jugendgangs" las man "arabische Gewaltmenschen" oder der Tote, Daniel Hilbig, sei Opfer einer islamistischen Gewalttat geworden.

Ein Statement auf Facebook: „+++ Das Merkel-Regime hat uns zum Schlachten freigegeben – wehren sollen wir uns nicht+++

Es gibt eine Erfahrung aus Syrien: Immer wenn russische Medien enthüllen, die Opposition plane einen Gitgaseinsatz,setzte das Assad-Regime kurze Zeit später Giftgas ein.

Fast täglich werden neue Skandale um den Vorsitzenden der britischen Arbeiterpartei bekannt. Jeremy Corbyn scheint der Inbegriff des antiisraelischen Linken in Europa und benimmt sich auch so. Das finden inzwischen auch Leute, die sich durchaus einem propalästinensischen Lager zurechnen. So etwa rechnet John Strawson mit Corbyns Nähe zur Hamas in einem Beitrag für die Times of Israel ab:

Weitgehend unbeachtet von der so genannten Weltöffentlichkeit geht der Bürgerkrieg im Jemen unvermindert weiter. Man hört mal etwas, wenn eine neue Offensive gestartet wird, die UN vor Choleraepidemien und Hunger warnt oder aus Schulbusse statt Gegner Ziele von Luftangriffen werden.

Langsam spricht sich auch in Europa herum, dass die jüngsten Massenproteste im Iran keine kleinen lokalen Ereignisse mehr sind, sondern durchaus an die Protestbewegung von 2009 heranreichen. Nur spricht diesmal auf den Straßen des Iran niemand mehr von Reform. Die Forderungen sind klar und deutlich: Es geht um ein Ende der Islamischen Republik, also im Sprachgebrauch der vergangenen Jahre ganz konkret um regime change.

Systematisches Verschwindenlassen  gehört seit Jahrzehnten zu den besonders brutalen Formen von Repression in arabischen Staaten. Bis heute etwa wissen unzählige Familien im Irak noch immer nicht, was mit ihren Verwandten, Ehepartnern oder Freunden in den 80er Jahren geschehen ist. Viele derjenigen, die damals „verschwanden“, konnten später in einem der unzähligen Massengräber identifiziert werden, aber eben nicht alle.

Die beiden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla in Marokko sind der einzige Ort, an dem die EU direkt an Afrika grenzt. Seit Jahren versuchen Flüchtlinge die dortigen Sperr- und Grenzanlagen irgendwie zu überwinden. Gestern taten es Hunderte zum ersten Mal unter Einsatz von Gewalt gegen Grenzschützer. Es kam zu Szenen wie aus einem Mad-Max Film. Mehrere spanische Polizisten wurden mit selbstgebauten Flammenwerfen verletzt und wer sich die Bilder anschaut, ahnt zu welchen Szenen es in Zukunft noch kommen kann, wohl wird.

Der unaufhaltsame Niedergang der Sozialdemokratie in Europa: Die drei führenden jüdischen Zeitungen im Vereinigten Königreich warnen, eine Corbyn Regierung wäre eine "existentielle Bedrohung jüdischen Lebens". The UK's three main Jewish newspapers have published the same front page, warning that a Jeremy Corbyn-led government would pose an "existential threat to Jewish life".

Es gibt manchmal Statements in den sozialen Medien, die ganz ungewollt etwas besser auf den Punkt bringen, als lange Artikel und Analysen. Die Jugendorganisation der AFD in Ostwürttemberg möchte sich deutlich von der NPD distanzieren und tut dies mit folgendem Eintrag:

Der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando (r) mit Mai Alkaila, palästinensicher Vertrerin in Italien 

Ein Interview, das Stefan Laurin mit mir für die Ruhbarone führte: Der Publizist und Buchautor Thomas von der Osten-Sacken wurde lange Zeit wegen seiner israelsolidarischen Haltung angefeindet. Nun wirft ihm die  Zeitschrift Bahamas vor, zum Gegner Israels geworden zu sein. Stefan Laurin sprach mit Thomas von der Osten-Sacken.

Kurz vor dem Gipfeltreffen zwischen dem US-Präsidenten und seinem russischen Amtskollegen in Finnland, fragen sich Beobachter, ob es in Helsinki zum großen Syrien-Deal kommen wird und wenn, wie dieser aussähe. Werden die USA Syrien ganz den Russen überlassen und auch aus dem Nordosten des Landes abziehen, den sie noch zusammen mit der kurdischen PYD kontrollieren? Und wenn, zu welchen Konditionen?