Montag, 12.08.2024 / 22:07 Uhr

Schwere Gefechte in Nordostsyrien

Milizionäre der YPG, Bildquelle: Kurdishstruggle 

In Nordostsyrien sich schwere Gefechte zwischen Einheiten der kurdischen YPG und arabischen, vom Assad Regime unterstützen Milizen, ausgebrochen.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit bis einer der unzähligen tiefgefrorenen Konflikte in Syrien wieder bewaffnet ausgetragen wird. Seit mit US-amerikanischer Unterstützung die kurdischen YPG große Teile des mehrheitlich von Arabern bewohnten Nordostsyriens unter ihre Kontrolle gebracht hat, herrscht dort bestenfalls eine trügerische Ruhe. Einige Städte wie Deir er-Zor sind zudem halb von Assads Truppen und den Iranern, halb von kurdischen Milizen kontrolliert. 

In den letzten Tagen kam es in dieser Region nun zu heftigen Gefechten, in die offenbar auch Truppen der USA und des syrischen Regimes involviert sind:

The US-backed Syrian Democratic Forces (SDF) targeted Syrian army positions with mortar and artillery shells at dawn on 12 August in the eastern countryside of Deir Ezzor, Al Mayadeen reported.

The Kurdish-led SDF also targeted the villages and towns of Sabikhan, Al-Bulil, and Mohsen with mortar and artillery shells while striking the town of Baqras with an armed drone. SDF snipers opened fire at anyone moving on the opposite bank of the Euphrates River, injuring several civilians.

On Sunday, several Syrian army soldiers were killed and others wounded in a drone strike targeting a vehicle near Syria’s eastern city of Al-Bukamal on the Syrian–Iraqi border.

The military vehicle was carrying Syrian army personnel near the town of Al-Duwair in the eastern countryside of Deir Ezzor, as it was en route to a checkpoint near Al-Bukamal city, tasked with preventing ISIS infiltrations from Iraq into the Syrian border city.

The strike came as eastern Syria witnessed significant escalation in recent days after a coalition of Syrian Arab tribes launched a massive offensive against the SDF in Deir Ezzor’s countryside on 7 August, as part of a rebellion launched against the US-backed militants last year.

Damascus has been said to be supporting the Arab tribal rebellion against the SDF.

US airstrikes have targeted the Deir Ezzor countryside several times since the start of the tribal offensive. 

Weitere Einzelheiten liefert der Standard:

Der jetzige Angriff in der Provinz Deir ez-Zor erinnert an eine Militäraktion im Februar 2018, als russische Wagner-Söldner im Auftrag des Assad-Regimes schon einmal in Ostsyrien angriffen, um die Kontrolle über die Öl- und Gasfelder zu bekommen. Damals gab es laut New York Times fast 300 tote russische Söldner. Laut Angaben türkischer Medien sollen Regimetruppen mit russischer Unterstützung nun begonnen haben, einen neuen Stützpunkt auf ihrer Seite des Euphrats aufzubauen. Für das auch finanziell völlig marode Assad-Regime wäre die Rückgewinnung der Öl- und Gasfelder ein wichtiger Erfolg.

Insgesamt hofft das Regime sowieso, wieder die komplette Kontrolle über das syrische Territorium zu bekommen. Darüber wird im Moment hinter verschlossenen Türen insbesondere mit der Türkei verhandelt, die ja einen Teil Syriens entlang der türkischen Grenze besetzt hält. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan scheint bereit, diese Gebiete aufzugeben, wenn Assad im Gegenzug bereit ist, einen großen Teil der syrischen Flüchtlinge aus der Türkei zurückzunehmen. Das hat bereits zu heftigen Protesten unter den bisherigen syrischen Verbündeten der Türkei geführt.