Sonntag, 10.03.2024 / 21:43 Uhr

Iranische Exporte nach Syrien brechen ein

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Bankrott; Statue von Hafiz al Assad in Quamishli, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

Milliarden hat der Iran in den letzten Jahren nach Syrien gepumpt, um das Assad-Regime am Leben zu halten. Ein Verlustgeschäft, wie man selbst in Teheran jetzt öffentlich feststellt.

 

Syrien ist seit langem bankrott und hält sich mühsam mit Drogenhandel, staatlichen Schutzgeldern und Schröpfung der UN über Wasser. Dabei kennt die syrische Wirtschaft nur eine Richtung und die geht steil bergab, irgend eine Perspektive auf Besserung fehlt. Die Lage ist hoffnungslos und auch Assad geht es eigentlich nur darum, irgendwie den nächsten Monat zu überstehen. Verpufft auch die großen Gesten vor einem Jahr, als der syrische Diktator wieder medienwirksam in den Club seiner Autokratenkollegen namens Arabische Liga aufgenommen wurde,

Ähnlich illusorisch klingen die periodisch irgendwo publizierten Artikel, dass wahlweise China oder Russland nun ganz großes mit dem Land vorhätten und es da irgendwelche vielversprechenden strategischen ökonomischen Partnerschaften gäbe. Syrien ist schlich bankrott und das muss selbst sein treuester Verbündeter, der Iran, inzwischen feststellen. Die eh dürftigen Exporte dorthin sind nämlich im letzten Jahr um satte 50% geschrumpft:

Despite tens of billions of dollars Iran spent in Syria to save Bashar al-Assad's regime from being overrun by rebels, its exports to the Arab country have dwindled to negligible levels. Abdolamir Rabihavi, Director General of Iran’s Trade Promotion Organization for Western Asia, said Iran’s exports to Syria have plummeted by 50 percent to just $120 million annually.

Iran’s exports to Syria were $244 million in the previous Iranian calendar year (March 2022 to March 2023) but the figure has decreased to $120 million this year, reported Rabihavi in a video released by Navad-e Eqtesadi Telegram channel on Saturday. This is far below the expected level of economic cooperation between the two allied countries, he stressed.

Geleakten Dokumenten aus dem Jahr 2023 zufolge schuldet Syrien dem Iran mehr als 50. Milliarden Dollar, die in den vergangenen Jahren als militärische und humanitäre Hilfe geflossen sind. Lange hieße es in Teheran, dieses Geld würde von Assad nach Kriegsende zurück gezahlt werden. Daran glaubt offenbar selbst in Teheran inzwischen niemand mehr.