Donnerstag, 31.08.2023 / 23:09 Uhr

Aiwanger und die "Instrumentalisierung der Shoa"

Motiv aus der Kirche von Sooillac, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

Die Aiwanger Affäre zeigt einmal mehr: Am Ende sind die Deutschen die Opfer

 

Am vorläufigen Ende der so genannten Affäre-Aiwanger steht eine fünfminütige Pressekonferenz, bei der Fragen nicht zugelassen waren.

Und zeitgleich sprach der Herr in einem Interview mit der „Welt“ und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: Er sei Opfer einer Schmutzkampagne, die passenderweise so kurz vor der Landtagswahl begonnen habe:

»Es geht darum, wer sich darum bemühte, das Flugblatt politisch motiviert nach 36 Jahren pünktlich bei hohen Umfragewerten zur Landtagswahl zu veröffentlichen. In meinen Augen wird hier die Schoa zu parteipolitischen Zwecken missbraucht.«

„Es scheint, dass die Deutschen uns Auschwitz nie verzeihen werden. Das ist ihre Krankheit, und sie verlangen verzweifelt nach Heilung. sagte einst treffend Zvi Rix und wenn wer mit einem Flugblatt unterwegs war, dass „Landesverrätern“ durch „die Schornsteine“ jagen möchte und das ein paar Jahrzehnte später publik wird, so liegt nahe, dass natürlich gegen ihn dann die „Shoa instrumentalisiert wird“.

Er sei ja, erklärte er zudem Menschenfreund und seit seiner Jugend auch kein Antisemit mehr.

Nun liegt natürlich die Frage nahe, wer da instrumentalisiert – schließlich ist die Empörung und das Entsetzen etwa seitens des Zentralrates der Juden deutlich zu vernehmen. Ist es am Ende gar eine Verschwörung von … – sagen braucht man es ja nicht -, die sich ausgerechnet auch noch die Süddeutsche zu Nutze macht, die ja in der Vergangenheit oft genug mit Karikaturen aufgefallen ist, bei denen es selbst wohlwollenden Betrachtern schwer fiel, sie nicht antisemitisch zu nennen?