Donnerstag, 30.04.2020 / 11:07 Uhr

Raketen statt Masken

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Aus dem Netz

Remko Lemhuis in der Jüdischen Allgemeinen über den Iran in Zeiten von Corona:

Von der westlichen Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, spielt sich im Iran eine humanitäre Katastrophe ab. Kaum ein Land ist von dem Coronavirus so stark betroffen wie die »Islamische Republik«. Dabei sind die offiziellen Zahlen des Regimes kaum mit den Berichten von Oppositionellen in Einklang zu bringen.

Es ist davon auszugehen, dass das Regime das wahre Ausmaß der Pandemie verschleiert, ist es doch seit den Protesten im Winter, die weite Teile des Landes ergriffen hatten und von den Mullahs brutal niedergeschlagen wurden, angezählt.

Das Regime kann es sich nicht leisten, dass seine Inkompetenz, Korruption und systematische Missachtung der Bedürfnisse der Bevölkerung erneut Proteste provozieren. Mit Blick auf die dramatische Situation werden in Deutschland und Europa die Forderungen an die US-Regierung lauter, Sanktionen zurückzufahren oder auszusetzen.

Angesichts des Leids der iranischen Bevölkerung mag diese Forderung zunächst sinnvoll erscheinen, offenbart sich bei genauerem Hinsehen aber als falscher Weg. Sie suggeriert, dass es den Mullahs an Geld mangeln würde.