Carlos Vainer ist ein brasilianischer Urbanist, Ökonom und Soziologe. Er leitet das Institut für Stadtplanung an der Bundesstaatlichen Universität von Rio de Janeiro (UFRJ), das unter anderem zu den sozioökonomischen Auswirkungen von Megavevents wie der Fußballweltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen forscht. Vainer ist Autor mehrerer Bücher und einer der schärfsten Kritiker von sportlichen Großveranstaltungen als Motor neoliberaler Stadtpolitik.
Raquel Rolnik ist Architektin und Urbanistin aus São Paulo. Zwischen 2008 und 2014 war sie Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für das Recht auf angemessenes Wohnen. Rolnik ist Autorin mehrerer Bücher und Professorin an der Universität von São Paulo.
Brasilien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, die sich in einer Staatskrise fortsetzt. Hunderttausende demonstrierten entweder für oder gegen die sozialdemokratische Regierung und Präsidentin Dilma Rousseff.
In Brasilien sieht sich die Mitte-links-Regierung nicht nur mit Skandalen in den eigenen Reihen konfrontiert. Der rechten Opposition gelingt es immer öfter, ihre politischen Vorhaben durchzusetzen.
In Brasilien spitzt sich die Wasserkrise zu, im Mai könnte der Metropole São Paulo das Wasser ausgehen. Auch in anderen brasilianischen Städten zeigen sich die Auswirkungen der »Jahrhundertdürre«.
Mehr als eine Million Menschen in São Paulo sind obdachlos. Gleichzeitig stehen Hunderttausende Wohnungen leer. Für viele Familien bleibt die Besetzung von Wohnraum die einzige Alternative, um nicht in die Favelas verdrängt zu werden. Ein Besuch bei einigen der mittlerweile 80 besetzten Häuser im Zentrum der Stadt.
Bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl in Brasilien wird ein knappes Rennen zwischen der amtierenden Präsidentin Dilma Rousseff und der ehemaligen Umweltministerin Marina Silva erwartet. Sonderlich progressiv sind beide nicht.
Politisierter Fußball hat in Brasilien Tradition. Die Fans des SC Corinthians Paulista, des legendären Vereins, dem auch Sócrates angehörte, beteiligen sich an den sozialen Protesten.