Wer die Songs der Band F.S.K. und die früheren Romane von Thomas Meinecke kennt, wird sich nicht darüber wundern, dass auch sein gerade erschienener Roman »Jungfrau« eher ein DJ-Set als eine stringente Erzählung ist. Es geht wie schon in seinem Roman »Tomboy« um queere Theoriebildung. Allerdings ist das Feld, auf dem Meinecke erforschen will, wie Sexualität konstruiert ist, eher ungewöhnlich. Es ist der Katholizismus. Neben Hollywoods B-Film-Ikone Maria Montez sowie ihrem Wiedergänger Mario Montez, dem Camp-Filmer Jack Smith oder der Jazzpianistin Jutta Hipp sind es der Briefwechsel zwischen Heloise und Abaelard, die Texte mittelalterlicher Mystikerinnen oder die Schriften des modernen Theologen Hans Urs von Balthasar, mit denen er sich auseinandersetzt.