Schrecklicher Verdacht - in Frankreich wird gar nicht mehr so viel Rotwein zum Essen geschlürft

Homestory #35/24

In der Redaktion der »Jungle World« ist neuerdings verdächtig oft von Wein die Rede. Ob das mit dem Produktionsort der diesjährigen Auslandsausgabe zusammenhängt?

Es ist Sommer in Berlin, aber in den Redaktionsräumen herrschte zuletzt doch reger Betrieb. Bei einer Redakteurin fiel das Internet zu Hause aus, der anderen ist der Laptop komplett abgestürzt – also raus aus dem Homeoffice und ab ins Büro. Wie gut, dass es dort Arbeitsplätze, solide Rechner und einen engagierten IT-Mitarbeiter gibt. Der hatte dann auch einiges zu tun, musste Rechner neu aufsetzen, Programme herunterladen und ein paar Extrawünsche erfüllen.

Mit der französischen Liebe zum Wein steht es nicht mehr zum Besten. 2022 trank nur jeder Zehnte täglich Wein, 1980 war es noch jeder Zweite. »Ein Glas Wein am Esstisch«, resümiert der Economist, »ist ein seltener Anblick geworden.« Wir werden sorgfältig recherchieren, ob das stimmt.

Jetzt, wo alles eingerichtet ist, sind dann aber auch doch wieder einige ausgeflogen, manche nur nach Hause, andere in den Urlaub. Sie trinken orangefarbenen Wein in Tiflis, begeben sich auf die Badische Weinstraße, legen ein paar Kilometer in Südfrankreich auf dem Asphalt hin oder trinken eben doch nur Kaffee am Berliner Weinbergspark und fühlen sich beim Portugiesen ein wenig an den sogenannten Galão-Strich im Hamburger Schanzenviertel erinnert. Statt des portugiesischen Kaffees kann man sich aber auch einen Vinho Verde gönnen, der in der heißen Jahreszeit besonders erfrischend ist. Der Sommer zeigt sich jedenfalls von seiner besten Seite und so lassen sich die kleinen und größeren Kata­strophen des Alltags und des Weltgeschehens etwas leichter ertragen.

Die Vorfreude auf die Auslandsausgabe in Marseille tut ein Übriges. Vielleicht ist deshalb zur Zeit auch verdächtig viel von Wein die Rede. Frankreich gilt schließlich als ein, viele würden sogar sagen: das Weinland. Es mangelt in der Redaktion zwar nicht an passionierten Biertrinkern, doch auf Auslandsreisen gilt bekanntlich das Motto: »When in Rome, do as the Romans do.«

Allerdings steht es mit der französischen Liebe zum Wein nicht mehr zum Besten, wenn man dem Economist glauben kann. 2022 trank nur jeder Zehnte täglich Wein, 1980 war es noch jeder Zweite. »Ein Glas Wein am Esstisch«, resümiert das Magazin, »ist ein seltener Anblick geworden.« Wir werden sorgfältig recherchieren, ob das stimmt.

Jungle Bar am 6. September

Wem nach Wein, Bier oder anderen Getränken und guter Gesellschaft ist, sei die Jungle Bar am 6. September wärmstens ans Herz gelegt. Die Sportredakteurin Ihrer Lieblingszeitung moderiert die Lesung »Dabei sein wäre alles – Die Geschichte des Sports aus Sicht der Ausgeschlossenen« mit Autor Martin Krauss in der Programmschänke Bajszel in der Emser Straße 8–9 in Neukölln.

»Dabei sein wäre alles« – Die Geschichte des Sports aus der Perspektive der Ausgeschlossenen Buchvorstellung mit dem Sportjournalisten Martin Krauss Moderation: Elke Wittich, »Jungle World«-Sportredakteurin  Freitag, 6. September 2024, 19.30 Uhr Im Bajszel, Emser Str. 8/9, Kirsten-Heisig-Platz, Berlin-Neukölln