Ermittlungen zeigen, dass die mutmaßlichen Putschisten um Prinz Reuß über gute Kontakte in Thüringen verfügten

Ein Freund der AfD

Der Rechtsextreme Frank Haußner bringt Neonazis, Reichsbürger und AfD-Wähler auf die Straße – zur Freude von Björn Höcke. Nun taucht sein Name in den Ermittlungen der mutmaßlichen Putschisten um Heinrich XIII. Prinz Reuß auf.

Die »Patriotische Union« hielten viele Rechtsextreme für eine bloße Inszenierung und verharmlosten deren Umsturzpläne als »Rentnerputsch«. Dementsprechend ­wenig Solidarität zeigten sie, als die Gruppe im Dezember vor zwei Jahren hoch­genommen wurde.

Nicht so Frank Haußner: Der Dachdecker aus Zeulenroda gilt den Sicherheitsbehörden als Kopf der rechtsextremen Gruppen »Freies Thüringen« und »Patrioten Ostthüringen« und als Reichsbürger mit Kontakten zum Vorsitzenden der Thüringer AfD, Björn Höcke. Haußner solidarisiert sich mit den aufgeflogenen Möchtegern-Putschisten.

Kurz nach den ersten Festnahmen aus den Reihen der »Patriotischen Union« mahnte er auf einer Kundgebung, dass die Inhaftierten »keine verwirrten Greise« seien, sondern »politische Gefangene einer links-grünen Parteiendiktatur«. »Wie viele agierten sie in der Sorge um die Zukunft unseres Volkes«, so Haußner damals.

»Zwischen ›Freies Thüringen‹ und der AfD gab und gibt es keinerlei Berührungsängste.« Christoph Lammert, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus

Recherchen des MDR zeigen nun: Haußner war offenbar Mitglied einer Organisation namens »Kompetenzteam Freies Deutschland« (KTFD), die Heinrich XIII. Prinz Reuß, mutmaßlicher Rädelsführer der »Patriotischen Union«, bereits im Frühjahr 2019 um sich geschart hatte. Das geht laut MDR aus den Ermittlungsakten hervor. Die »Patriotische Union« selber hat sich nach Angaben der Ermittlungsbehörden erst 2021 zusammengefunden.

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