Die Veranstalter des Fusion-Festivals ­äußern sich vage zum Israel-Gaza-Krieg

Unterm Techno liegt der Antisemitismus

Der Israel-Gaza-Krieg beschäftigt die internationale Technoszene. Nun hat sich Deutschlands beliebtestes linksalternatives Festival zu Wort gemeldet, die Fusion.

Die Timelines der Technoszene lesen sich seit dem Massaker beim israelischen Psytrance-Festival Supernova am 7. Oktober wie eine Chronik des Versagens. Weder die 364 Feiernden, die abgeschlachtet wurden, noch die 40 Geiseln, die die Hamas in den Gaza-Streifen verschleppte, noch die unzähligen traumatisierten Überlebenden, die, im Rausch der frühen Morgenstunden überrascht, teilweise zusehen mussten, wie ihre besten Freund:innen vor ihren Augen niedergemetzelt und vergewaltigt wurden, finden in der internationalen Clubszene Solidarität. Stattdessen wird der Terror der Hamas verherrlicht, Geiselplakate werden abgerissen und die Gräueltaten geleugnet.

Anfang März hat sich nun das größte Techno-Festival Deutschlands, die Fusion, zu Wort gemeldet. In einem eigens zum Thema verfassten Sondernewsletter versucht Kulturkosmos – der Verein, der das linksalternative Festival veranstaltet – angesichts der derzeitigen Kriegssituation und der Konflikte innerhalb der Kulturszene seinen Standpunkt zu formulieren. Künstler:in­nen und Gäste hätten sie bereits danach gefragt. Der Newsletter sei dementsprechend ein Versuch, zu vermeiden, »dass dieser Konflikt eskalativ auf der Fusion ausgetragen wird«. Das sei ihnen jedoch schwergefallen. Am Ende sei es ein Kompromiss, mit dem niemand im Team ganz glücklich sei.

Wie die Fusion dafür sorgen will, dass Jüdinnen und Juden sich auf dem nach eigenem Anspruch inklusivsten Festival Deutschlands sicher fühlen können, beantworten die Veranstalter:innen nicht.

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