Auszug aus dem Debütroman von Ken Merten

»Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist«

Der Student I. lebt in Dresden und hat neben seinen Jobproblemen auch kein einfaches Verhältnis zu seinem alkoholkranken Vater. Als er Kim kennenlernt, verändert sich alles: I. folgt ihr in den Irak und nach Syrien, um dort an der Seite der Kurden gegen den »Islamischen Staat« zu kämpfen … »Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist« ist der mit vielen Sprachspielereien gespickte Debütroman von Ken Merten.
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»These are all just happy little accidents«, sagte Bob Ross, der im Fernseher war. I. hörte das, grad als er neu ins Wohnzimmer kam, da, in Dresden, im Hechtviertel in Dresden. Hörte auch seinen Vater sagen:

»SCHNARCH! RATZ!«

I. guckte seine Finger an und zählte alle ab dabei. Zehn warens, zehn von seinen, alle waren ganz. Er machte das, weil er die gleichgebauten Finger hatte wie sein Vater und die von seinem Vater fand er grad komisch, komischer wie sonst. Weil da nicht nur Farbflecken drauf waren und sonst wenig Hornhaut auf der Haut. Weil I. merkte, dass das da drauf auch Fettkügelchen waren und Zwiebelschnipsel und neben dem Sessel lag eine Hackepetersemmel bis zur Mitte aufgegessen und stand noch ein alles Bier. Stimmt ja, dachte I., und: isst ja jetzt wieder so. I.s Vater aß seit kurzem wieder Fleisch und nicht mehr nur Alkohol und Zigaretten und Elotrans und manchmal, manchmal eine Currywurst von vorm Supermarkt. Weil das Fleischessen regelmäßig würde ihn zu einem der Leute machen, zu einem Leut, der die Welt von innen, von unten her lernte, um das Malen von der Welt irgendwann richtig zu bringen.

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