Zu Besuch bei US-amerikanischen Hilfsorganisationen für Migrant:innen nahe der Grenze zu Mexiko

An der Kapazitätsgrenze

Tausende Menschen versuchen täglich, von Mexiko aus in die USA zu gelangen. Seit Mai gelten die im Zuge der Covid-19-Pandemie verschärften Abschiebereglungen nicht mehr. Geändert hat sich dadurch wenig in der Region. Ein Reisebericht zu Hilfsorganisationen für Migranten entlang der streng bewachten Grenze.
Reportage Von

Harry* steht vor dem kleinen Geschäft, das er mit seiner Familie im mexikanischen Oaxaca de Juárez betreibt, und erzählt, wie sich mittlerweile die Lage entlang der Grenze zu den USA, die von Oaxaca gesehen weit im Norden liegt, verändert hat. Harry war Anfang der nuller Jahre, noch vor den Terroranschlägen des 11. September 2001, in die USA migriert, hatte fast zwei Jahrzehnte lang in Kalifornien in der Gastronomie und in Krankenhäusern gearbeitet und kehrte dann zurück nach Mexiko. »Es war alles ziemlich unkompliziert«, sagt er gelassen über seine Passage nach Kalifornien. »Ich glaube, ich habe damals um die 1.500 US-Dollar an die Schmuggler gezahlt, um herübergebracht zu werden.« Es sind große Kartelle, die im Norden von Mexiko das Geschäft mit der Grenzüberquerung für Migranten in die USA kontrollieren; in manchen Grenzstädten verlangen die Kartelle Geld allein schon dafür, dass sich Mi-granten hier aufhalten dürfen. Die ärmsten Migranten aus Lateinamerika und der Karibik überziehen die Gangster mit Gewalt, Erpressung und Raub.

Fahrzeuge der U.S. Border Patrol

Das Tor steht nicht jedem offen. Fahrzeuge der U.S. Border Patrol

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