Im Königreich um die Krone des Profi-Boxsports kämpfen

In Saudi-Arabien wird geboxt

Ein großes Boxturnier im Schwergewicht soll den Meister aller Klassen küren. Geplanter Austragungsort ist Saudi-Arabien. Einiges lässt sich hieran nicht nur über die Konkurrenz in der Königsklasse des Boxens, sondern auch über die Konkurrenz der Königreiche auf der arabischen Halbinsel erzählen.

Boxfans haben Glück, denn zur Zeit wetteifern vier grundverschiedene Boxertypen um die Krone im Schwergewicht, der Königsklasse. Der Ukrainer Oleksandr Ussyk holte sich drei der vier wichtigen Weltmeistergürtel, die wiederum die vier Boxverbände WBA, WBC, IBF und WBO vergeben, gegen Anthony Joshua. Im Hinkampf vor für den britischen Boxer heimischer Kulisse im Tottenham Hotspur Stadium in London sowie beim Rückkampf im Jeddah Super Dome in Saudi-Arabien boxte der körperlich unterlegene Ussyk Joshua Runde für Runde aus.

Ussyk ist Linksausleger und verfügt neben einer hervorragenden Beinarbeit auch über eine perfekte Hand-Augen-Koordination. Seine Trainingsmethoden, die viele geistige Elemente in Form von Reaktionsfähigkeits- und Motorikübungen enthalten, entstammen wie bei den Klitschkos der russischen Boxschule, die in den ehemaligen Staaten der Sowjetunion gelehrt wird. Joshuas Trainingsarbeit ist genau gegensätzlich ausgerichtet: Es betont vor allem Physis- und Konditionsarbeit. Seine Trainingsvideos sind Werbung für Crossfit beziehungsweise Functional Training – nicht verwunderlich, dass er statt einer der bekannten Boxsportmarken einen Sportbekleider für Fitnessstudionutzer als Ausstatter hat.

Für Dezember ist in Saudi-Arabien ein großes Boxevent geplant, in dem die vier Schwergewichtsgrößen gegeneinander antreten sollen.

Der Bezwinger von Wladimir Klitschko und Weltmeister des World Boxing Council (WBC), Tyson Fury, ist formal ungeschlagen, in der Vergangenheit machte der 2,06 Meter große selbsternannte »Gypsy King« jedoch häufiger durch unsteten Lebenswandel in den Schlagzeilen als durch sportliche Erfolge. Nun habe Fury zu Gott gefunden und sei sportlich wieder voll da, heißt es. Sonderlich motiviert, gegen Ussyk zu boxen, wirkt er allerdings nicht. Dafür ist er umso emsiger beim herabsetzenden trash talk über seine Konkurrenten in sozialen Medien.

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