Die Investigativreportage »Rechts unten« über die AfD

Von Oberursel nach Riesa

Das Buch »Rechts unten« versammelt die Recherchen der Journalisten Sebastian Pittelkow und Katja Riedel über die AfD – und gibt Einblicke nicht nur in eine rechte, sondern auch eine zerstrittene Partei, in der sich jeder selbst am nächsten ist.

Nicht einmal 30 000 Mitglieder hat die »Alternative für Deutschland« (AfD) bundesweit – und doch nimmt die Partei regelmäßig das ganze Land in Geiselhaft. Mit Krawallrhetorik löst sie Entrüstungswellen aus und bestimmt mit inszenierten Grenzüberschreitungen regelmäßig die Berichterstattung. In Ostdeutschland scheint es nurmehr eine Frage der Zeit, bis sie bei einer Landtagswahl stärkste Partei wird.

Vor zehn Jahren vor allem als Partei von Euro-Gegnern gegründet, hat die AfD sich seitdem immer weiter nach rechts bewegt – und ist geprägt von andauerndem Streit und Spaltungen. Ihr Führungspersonal kommt und geht, die inhaltlichen Schwerpunkte wechseln. Warum die Partei aus diesem Umstand auch Stärke zieht, zeigen Sebastian Pittelkow und Katja Riedel in ihrem Buch »Rechts unten«. Die beiden Journalisten skizzieren darin die Entwicklung der AfD von der Gründung in Oberursel 2013 bis zum Parteitag in Riesa im Sommer 2022 und weisen auf so manche überraschende Details hin.

Der innerparteilichen Konkurrenz ist es zu verdanken, dass die beiden Journalisten so viel Material zusammentragen konnten. Irgendeiner stach immer Informationen durch, um anderen AfD-Mitgliedern zu schaden.

Dass das Buch wenig Neues im Sinne von Unveröffentlichtem enthält, liegt vor allem daran, dass die beiden Autoren in den vergangenen Jahren bereits viele hervorragende Berichte veröffentlicht haben. Im Rahmen der Recherchekooperation von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung haben Pittelkow und Riedel Dinge ans Licht befördert, die man in der AfD lieber unveröffentlicht gesehen hätte. Das Buch bündelt ihre Arbeit, zeichnet noch einmal Konflikte und Skandale nach und bewahrt, was vielleicht schon wieder vergessen wurde.

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