Die Reaktion

Manchmal bekommt die Jungle World Zuschriften, durch die auf scharfsinnige Analysen aufmerksam gemacht wird, die zwar nur auf Facebook-Seiten erhältlich sind, deren Abdruck sich aber ohne jeden Zweifel lohnen soll. Beispielsweise »zum Thema der nun anfallenden Kosten aus dem schmutzigen und perfiden politischen Spiel des Annektierungsversuchs der Ukraine durch die EU und der USA unter der völlig unüberlegten Mitwirkung von Deutschland und der Regierung«. Ein origineller Zugang zu einem brennenden politischen Thema, das ist sicher. Aber leider, leider konnten wir uns zu einem Abdruck dann doch nicht durchringen, zu sehr erinnert das an jene »Friedensdemos« ganz eigener Art, die derzeit immer wieder montags stattfinden und über die Peter Nowak unter dem Titel »Wer braucht schon Fakten?« (16/14) berichtete. Auf unserer Facebook-Seite schrieb dazu Lebastian R. S.: »Fakten sind out. Genauso wie selbstständig denken und unabhängig von Führern und Demagogen für Ideale einzustehen. Wer am lautesten brüllt, wird gehört.« Mats H. ergänzt: »In Leipzig treffen sich dort mittlerweile die NPD-Frontgroups … « Und während Mäander T. schreibt: »Also die Organisator_innen des Ostermarsches haben sich schon recht deutlich von den Rechtsesoterikern distanziert«, meint Sourush M. M.: »Die Friedensbewegung hat kein rechtes Problem. Daher sind solche Distanzierungsversuche sinnlos. Die Friedensbewegung selbst ist das Problem.« Mit Zuschriften bedacht wurde auch Markus Ströhleins Interview (16/14) über die »religionsfreie Zone«, die der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten am Karfreitag in Köln eingerichtet hat; es trug den Titel: »Wir machen auch Notenttaufungen«. »So ein Schwachsinn«, kommentierte Line L., Florian E. schrieb: »Ich find’s gut, wenn sich Mitmenschen an so einem Tag – entgegen dem staatsgetragenen christlichen Einheitsbrei – bewusst zum Atheismus bekennen!« und Marshakk F. urteilte: »Ein gedankliches Konstrukt namens Atheismus kämpft gegen ein anderes gedankliches Konstrukt namens Theismus. Beides bescheuert!«