Die Reaktion

Zum Dossier über Nacktproteste in der Frauenbewegung (4/2014) schreibt Thor B. auf unserer Facebook-Seite: »Digger, kürz bitte den Artikel. Das hier ist das Internet, nicht die Staatsbibliothek.« Claudia G. hingegen meint: »Toller Artikel! Vielen Dank, Jungle, für so viel Reflexion. Wer Einfachheit mag, hat ja genügend Auswahl im Bou­levard.« Um Reflexion ging es auch im Artikel über die »Kapital«-Lesekreise (4/2014). Dazu kommentiert Nils A.: »Da Theorie für die liberalisierte Linke der Gegenwart ohnehin nur als Zitatensammlung Sinn ergibt, sind Powerpoint-Folien das Medium der Wahl. Sie haben alle das mit dem G-W-G’ und dem Tauschwert auswendig gelernt, begriffen haben sie nicht einmal den Unterschied zwischen Materialismus und Idealismus. Es erschließt sich mir nicht, was Marx-Lesekreise bringen sollen, wenn deren Absolventen danach zwar das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate runterbeten können, in ihrer nächsten Hausarbeit aber Marx für ihre Antidiskriminierungsideologie ›fruchtbar‹ machen wollen. Eine zweistündige Einführungsveranstaltung in das Marx’sche Denken wäre nutzbringender als eine zweijährige Unterweisung in das Klein-Klein seiner ökonomischen Theorie.« Richtig genervt ist Haunold vom Artikel über das TTIP (4/2014): »Mit Ihrem Text tragen Sie aber absolut gar nichts bei, um das TTIP zu verhindern! Sicher, Sie könnten ja auch ein Befürworter des TTIP sein. Nur, das glaube ich nicht, denn danach klingt Ihr Text auch wieder nicht. Ich glaube, das TTIP ist Ihnen völlig egal! Und auch die ganze Welt und andere Menschen sind Ihnen völlig wurscht. Das einzige, was Sie in dieser Welt und in Ihrem Leben interessiert, ist, dass Sie von sich glauben können, Sie kapieren immer mehr als alle anderen! Sie müssen tot sein, innerlich. Sie stehlen den anderen, den Lebendigen, ihre Zeit! Ich schreibe das hier, um Sie aufzufordern, diesen Artikel, wenn möglich, zu entfernen, damit nicht noch Tausende andere Menschen ihre Zeit mit dem Lesen dieses völlig überflüssigen Textes verschwenden.« Schön, Herr Haunold, dass Sie die Zeit für diese E-Mail an uns fanden!