LeserInnenworld

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Jungle World 35/07: Dem Leben Schönes schenken

Es lebe Polyamory

Super Anti-Zwangs-Monogamie Artikel von Oliver Schott! Und ich hab schon geglaubt, ich sei verrückt, an so viel Kopfschütteln bin ich abgeperlt. Dass ich mich nach getaner Lektüre so wohl wie schon lange nicht mehr gefühlt habe, beißt sich nur leider mit meiner sonstigen Ansicht, dass Zusammenhänge nicht gerade deshalb falsch sein müssen, weil sie kein/e Andere/r herstellt. Ich kenne noch genau eine andere Person, die genau weiß, was gemeint ist, und es auch so meint. Leider gibt es für so Leute aber auch schon gleich ein schönes Label, in dem verschwunden werden kann (oder in dem man/frau verschwunden werden kann): Polyamory. Ich bin mir nicht ganz sicher ob – nein, eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass das wieder leicht an der Argumentation vorbei läuft, zumindest dem Labeling nach zu urteilen.

Patrizia

Offen in jeder Beziehung

Ich danke für diesen ausgesprochen offenen, ehrlichen und nicht im Übermaß politisierten Artikel. Er spiegelt meine emotionale und ideelle Weltsicht bzgl. Liebesbeziehungen im höchsten Maße wider und ich fühle mich daher unglaublich bestätigt. Es ist schön zu lesen, wie jemand seine eigenen Gedanken dazu aufschreibt und sie sich verblüffend mit den eigenen decken. Ich persönlich würde mich allerdings in einer Beziehung, in der die von mir geliebte Person diese Art der Beziehung nicht führen will oder kann, meine Vorlieben bzgl. einer offenen Beziehung wahrscheinlich zurückstecken. Auch wenn dabei die eigene Sexualität, die eigene Vorstellung von Liebe nicht voll ausgelebt werden kann – ist es nicht besser, jemanden zu haben, den man liebt, als keinen, weil man sich eine solche Art von Beziehung nicht vorstellen kann? Gerade die positiven Werte und Vorzüge einer offenen Beziehung sind wunderbar herausgearbeitet worden. Allerdings wäre es auch wünschenswert gewesen zu zeigen, dass eine offene Beziehung natürlich mehr Verantwortung, mehr Ehrlichkeit, mehr Eigeninitiative erfordert. Insgesamt eine sehr gute Ausgabe, bin sehr zufrieden.

johannes

Jungle World 35/07: Relaunch

Nicht zu verstehen

Neben mir liegen komplette Stapel der Ausgaben aus den letzten zehn Jahren. Sie anzusehen macht es mir nicht leichter zu verstehen, was Sie veranstaltet haben. Aus meiner einzigen Wochenzeitung sind zwei dünne Blättchen geworden. Die Jungle World kommt jetzt mit diesem modisch hohen Weißteil daher, der für Design gehalten werden will. Das zurecht Preis gekrönte eigene Erscheinungsbild ist völlig dahin, ein Unterschied zwischen ­Unterüberschriften, neuen Rubriken und Zitaten oft nur auf den zweiten Blick oder gar nicht auszumachen.

Michael Kampe