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Die Redaktion packt ihre Koffer, denn sie fährt nach Frankreich in den Arbeitsurlaub. Vorher fragt sie unter www.wetter.com an, welchen Sonnenschutzfaktor sie in der Bretagne braucht, und erfährt: keinen. Dort regnet es praktisch immer, dazu peitscht ein scharfer Wind, und die gefühlte Temperatur liegt im Sommer bei maximal neun Grad. Also müssen neben Asterix-und-Obelix-Requisiten auch noch Gummistiefel und Wollpullis besorgt werden.

Denn das ist der große Plan: »Asterix und Obelix« soll an den authentischen Schauplätzen von der Redaktion nachgestellt werden. Schnurrbärte, Schwerter und ein Hinkelstein wurden beim Kostümverkauf besorgt, Kampfhelme beim türkischen Gemüsehändler gekauft. Eigentlich sind es gar keine echten Helme, sondern Salatschüsseln aus Aluminium. Der Gemüsehändler stutzt, als wir die Schüsseln »mal eben anprobieren« wollen, und zuckt zusammen, als wir nach einem Spiegel fragen, damit man »mal sehen kann, ob die Schüsseln uns auch stehen«.

Während der Kostümproben wird eifrig nach dem Übeltäter gefahndet, der die Idee mit dem Urlaub in der Bretagne hatte. Natürlich will es wieder keiner gewesen sein. »Ihr wisst doch, ich war immer für Portugal.« »Ich hab' da nur angerufen, weil ihr kein Französisch könnt.« Ausreden gibt es so viele wie Redakteure.

Alea iacta est. Schließlich gibt es auch viele schöne Dinge in der Bretagne. Calvados zum Beispiel, den berühmten Apfelschnaps, und außerdem ... Na ja, zumindest gibt es Calvados. Der wärmt auf. Und dass es zum Baden zu kalt ist, hat auch seine Vorteile. So besteht wenigstens nicht die Gefahr, mit dem von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Meer geleiteten Atommüll in Berührung zu kommen. Und auch nicht mit den Fischern, die den ganzen Atlantik leerfischen, sodass bei den Spaniern kein Hering mehr vorbeischwimmt.

So, jetzt ist es aber gut. Gemeckert werden kann auch noch auf der zweitägigen Autofahrt. Wir fahr'n, fahr'n, fahr'n - und zwar los. Schnell die Computer runtergebracht zu unseren schnieken Limousinen und dem Kleinbus, und jetzt bloß nicht im Aufzug steckenbleiben, wie es am Wochenende dem Geschäftsführer mit seiner Familie erging. Glücklicherweise hatte er Puffreis dabei. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wo ist denn Obelix schon wieder? Noch mal nach oben? Ach so, der Hinkelstein. Salut!