Deutsches Haus

In der Ortschsaft Fiegenstall im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern) haben Jugendliche einen Elfjährigen, dessen Familie aus Polen stammt, angegriffen. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 18. September wurde dem Jungen in einer Hütte ein Seil um den Hals gelegt und ihm mit dem Erhängen gedroht. Die Staatsschutz-Abteilung der Schwabacher Polizei nahm die Ermittlungen auf, da ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen ist. Die Familie des Jungen war in der Vergangenheit schon des öfteren mit anonymen ausländerfeindlichen Anrufen belästigt worden. Außerdem hat es nach Polizeiangaben in der Hütte, in der der Übergriff stattfand, schon mehrfach Hakenkreuzschmierereien gegeben. Elf junge Männer spielten am 17. September vor einem Supermarkt in Königs Wusterhausen (Brandenburg) rechtsextremistische Musik ab. Die Polizei nahm die 17 bis 28 Jahre alten Männer, darunter auch sieben Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion, vorübergehend fest und ermittelt gegen sie wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Ebenfalls am 17. September wurden in Weiden in der Oberpfalz (Bayern) drei junge Männer im Alter von 19 und 20 Jahren wegen Körperverletzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt. Die drei Männer hatten im Frühjahr dieses Jahres eine private Geburtstagsfeier in Neustadt an der Waldnaab bei Weiden gestört, »Sieg Heil!« und »Heil Hitler« gerufen. Als sich ihnen ein 20jähriger entgegenstellte, prügelten sie ihn zu Boden und attackierten in mit Stiefeln. Sie traten dem Opfer nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrmals »lebensgefährdend« gegen den Kopf. Der Richter verurteilte sie zu einem bzw. zwei Wochenenden Freizeitarrest. Am frühen Morgen des 16. September verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine Moschee in München-Pasing (Bayern). Nach Auskunft des Kulturreferenten der muslimischen Gemeinde, Günes Onur, wurde der Brandsatz aus einem fahrenden Auto auf das Schaufenster des Lebensmittelladens im Erdgeschoss der Moschee geworfen. Einem Gemeindemitglied und einem Passanten gelang es, die Flammen zu löschen. Am 15. September wurde ein 20jähriger in Detmold (Nordrhein-Westfalen) von vier Männern aus der rechten Szene verprügelt. Zunächst hatten die Neonazis eine Gruppe von Personen, die gerade das Kulturzentrum Alte Pauline verlassen hatte, aus einem fahrenden Auto mit Parolen wie »Juden raus« und »Zecken raus« beschimpft. Zwei der vier Insassen des Wagens trieben die Personengruppe ins das Kulturzentrum zurück. Als die Gruppe später noch einmal versuchte, das Haus zu verlassen, wurde sie erneut attackiert. Dabei schlugen die Täter so lange mit einem Holzbrett auf den 20jährigen ein, bis das Holz zerbrach. Einer der Täter hielt das Opfer fest, während der andere zuschlug. Die Polizei konnte vier der 18- bis 21jährigen Verdächtigen festnehmen. Über einen der mutmaßlichen Täter gibt es beim Staatsschutz bereits einen Aktenvermerk. Am 14. September ritzten Unbekannte in Rathenow (Brandenburg) Hakenkreuze und Davidsterne in mehrere Autos. In Perleberg (Brandenburg) wurde am 12. September ein Denkmal mit Hakenkreuzen beschmiert.