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Weil die Ablage mit den Arm-aber-glücklich-Stories leergeräumt ist, leergeräumt ist, bekommen Sie vorerst keinen Heimatroman darüber zu lesen, daß wir kein Geld haben und auch sehr froh sind, keins zu haben. Bis neue Erzählungen dieser Sorte erfunden werden, schreiben wir, wie es ist: daß wir gar nicht glücklich sind, daß wir uns gar nicht toll fühlen, daß es eng und stickig ist und die Abwechslung fehlt. Ja, wir sind ungefähr so freudig überrascht wie eine, die die Sauna am Männertag betritt: Huch, so viele. Und das jeden Tag wieder aufs Neue. Ziemlich monoton.

"Wir sind viele!" taten sich die Optimistinnen dicke. Von wegen, wir sind ziemlich wenige, sitzen sogar ganz allein hier rum, falls nicht zufällig eine der ambulanten Redakteurinnen durchrauscht. Manchmal tut sich aber auch was, Frauen von der Straße kommen rein, oft hilflose Personen. Weil sie den Copy-Shop nicht gefunden haben, scannen sie, was das Zeug hält und bringen die Computer zum Absturz. Das ist keine echte Bereicherung und bringt quotentechnisch überhaupt gar nichts.

Dort, gleich zwei, ein Doppelpack, Mutter mit Mädchen. Kommen rein, gehen aber auch gleich wieder, nachdem sie noch schnell ins Inland rufen: "Und komm nicht so spät nach Haus." Am Ende des Ganges jedoch: Rrriot! Hier bilden sich Trauben von Redakteurinnen; daß die "Gender-Konstellationen verändert werden müssen", schnappen wir auf dem Flur auf. Aber die das sagen, gehören nicht dazu, sondern machen, na klar, eine Frauenmagazin.