Dienstag, 11.01.2022 / 20:40 Uhr

Fragwürdige Partner für humanitäre Hilfe in Afghanistan

Von
Arvid Vormann

Bildquelle: Screenshot von der Homepage der Malteser

Auch die Malteser sammeln für Afghanistan: "Gemeinsam mit unserem Partner UnionAid helfen wir 4.000 bedürftigen und intern vertriebenen Familien, über den Winter zu kommen."

Denn: "Durch die politischen Umwälzungen im Jahr 2021 ist die Not vieler Afghaninnen und Afghanen noch einmal immens gestiegen." Politische Umwälzungen, so jedenfalls kann man beschreiben, was im Sommer in Afghanistan geschah ohne auch nur im Ansatz sich bei den seitdem dort Herrschenden unbeliebt zu machen.

Seltsam nur ist, dass UnionAid auf ihrer Website erklären, sie hätten genau zwei laufende Projekte: "Solar Powered Water Pumps" und "Infrastructure".

Oder sollte man diese Website vielleicht gar nicht ernst nehmen? Denn dort erfährt man auch, dass UnionAid ganz viele Erfolgsgeschichten vorweisen kann. Zum Beleg liest man diese:

"I am thankful to Union Aid and their staff for their help towards my venture. With their help, my business grew and now I am able to achieve something of my own!

Ahmed Ali, Businessman"

Die Selbstdarstellung ist geschmückt mit dem Stockfoto eines Geschäftsmanns, dass u.a. auf der Seite "Jobbörse-direkt" den Artikel "Traumberuf Manager!?" illustriert:

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Seriös ist da gar nichts, und man gibt sich auch überhaupt keine Mühe mehr beim Lügen. Denn nachschauen tut offensichtlich eh niemand. Dabei gibt es wohl kaum etwas Abstoßenderes, als mit dem Elend dieser bereits so schändlich vom Westen im Stich gelassenen Menschen nun noch einmal Kasse zu machen.