Donnerstag, 16.12.2021 / 08:52 Uhr

Somalia: Verhungern oder fliehen

Von
Gastbeitrag von Wolfram Domina

Gebäude der Afrikanischen Union in Mogadishu, Bild: Wikimedia Commons

Auf Amazon Prime läuft eine Dokumentation über Somalia und das Elend, in dem die Leute seit 30 Jahren leben müssen. Eine der schlimmsten Szenen zeigt, wie ein vierjähriges Mädchen sterben musste, weil das Gesundheitszentrum sie nicht behandeln konnte und Mogadishu gerade mal einen Krankentransportdienst hat, der von einem Zahnarzt vor 30 Jahren gegründet wurde. Das Kind liegt, notdürftig bedeckt auf dem nackten Boden, weil die Familie in einer dieser Slums lebte die es in der Stadt zu Hauf gibt. Das Gefängnis - das älteste in Afrika - beherbergt so viele Gefangene dass es schwierig ist zu sagen, wieviel Gefangene es gibt, hinzu kommt dass sich teilweise siebzig Personen eine Zelle teilen.

Viele Menschen, besonders Kinder sterben an Hunger. Die Regierung hat alle Hände voll zu tun, diese Killer der Al-Shabab Miliz, die den Koran nur vom Hörensagen kennt, auf Distanz zu halten. Täglich passieren Anschläge in Mogadishu. Und dann sieht man die Komplexe der westlichen Organisationen. Allein das EU-Viertel hat über 400 Millionen Euro gekostet, und das auf Steuerzahlerkosten, da selbstverständlich jeder in Brüssel die Hand aufgehalten hat. Die EU-Antikorruptionsbehörde Olaf ermittelt immer noch wer, wieviel, wann, bekommen hat.

Die UNO und Hilfsorganisationen sind auch geschützt wie ein Atomkraftwerk. Das einzige Hotel der Stadt liegt hinter meterhohen Mauern und Sichtschutz. Es gibt einen gepanzerten Schutzraum und im Hotel selber leben ehemalige Politiker die vor den Islamisten geflohen sind.

Der Bürgermeister, der seine Familie und Freunde in London verlassen hat, um seinen Landsleuten zu helfen starb kurz nach den Dreharbeiten bei einem Bombenattentat, ausgeführt von einer blinden Jihadistin, die man dort eingeschleust hat und die jede Meldung aus dem Rathaus weitergab.

Jeder ist bis an die Zähne bewaffnet und da hat es die Polizei, die im übrigen korrupt ist bis in die Knochen, schwer dem Herr zu werden: Somalia liegt in der Liste der korruptesten Länder einsam auf Platz 1.

Leidtragend sind die Menschen, die von der Hand in den Mund leben und nicht mal das. Wer Arbeit hat, meist als Tuk-Tuk Fahrer, lässt sich den Fahrpreis über sein Mobiltelefon zahlen denn Banken gibt es schon lange nicht mehr. Wer flieht wird von den kenianischen Behörden zurückgeschickt, wenn für ihn bezahlt wird, oder er bezahlt, ansonsten kann er dort verhungern. Also ist man auf das Wohl und Wehe der Clanchefs angewiesen die angeblich nur die Ordnung aufrecht erhalten bis Somalia eine Regierung hat.

Ansonsten verhungern sie in der Wüste, sterben im Sudan, in Libyen, oder ertrinken im Mittelmeer. Haben sie es geschafft, sitzen sie in Griechenland oder in Italien. Vor allem sind sie völlig ahnungslos dass die Europäer sie nicht haben wollen und sich abschotten oder es interessiert sie nicht, dass sie mit Polizei und Stacheldraht an den Grenzen empfangen werden, denn was haben sie noch zu verlieren?

Wenn ich dann hier dieses Gejammer höre, warum sich Leute nicht impfen zu lassen, wollen oder die anderen Typen sehe, die von Menschenrechten faseln, aber Gaza und Westbank meinen, und natürlich meine „Lieblinge“ die glauben Putin sei ein Demokrat und Friedensstifter, dann könnte ich ohne Seil und doppelten Boden auf einen Baum steigen.