Ende November wurde eine Verlängerung der von der Bundeswehr im Norden des Landes angeführten Nato-Mission in Afghanistan bis 2017 beschlossen. Die Lage ist alles andere als sicher dort, Gewalt gegen die Bevölkerung ist an der Tagesordnung. Nicht nur Milizen traditioneller warlords und die Taliban terrorisieren sie, sondern neuerdings auch Banden, die sich dem »Islamischen Staat« (IS) zurechnen. Auch ausländische Soldaten begehen immer wieder Menschenrechtsverletzungen. Trotz der gefährlichen Situation will die Bundesregierung wieder mehr Asylsuchende nach Afghanistan abschieben. Die Jungle World sprach mit afghanischen Oppositionellen, die auf einer Vortragsreise in Deutschland waren, über die Zustände in ihrem Land: Weeda Ahmad ist Direktorin der Social Association of Afghan Justice Seekers (SAAJS), die die Verbrechen aufarbeitet, die durch Vertreter vergangener Regime sowie der heutigen Regierung und ausländische Soldaten begangen wurden. Hafiz Rasikh ist im Vorstand der 2004 gegründeten säkularen Solidaritätspartei Afghanistans. Mariam Rawi (Name auf Wunsch geändert) ist Mitglied der Revolutionary Association of the Women of Afghanistan (Rawa).